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Ein
verregneter Wintertag ist´s. Bitter schmeckt die Luft und
große Pfützen säumen den Weg. So dunkel, dass
ihre Tiefe schlecht abzuschätzen ist. Ein paar Kinder
spielen lachend draußen. Mit ihren Regenschirmen
vollführen sie wahre Kunststücke. Hüpfen über
die kleinen Straßenteiche und freuen sich einfach. Ja, sie
sehen in den Dingen einfach noch den Spaß, den sie haben
können. Ein Lächeln fährt über dein
Gesicht. Hast du nicht früher genauso gerne im Dreck
gespielt, rumgetollt und versucht, mit der Zunge Regentropfen
aufzufangen? Langsam, mit großen Schritten und die Hände
tief in den Taschen vergraben, das Gesicht so weit wie möglich
nach unten gesenkt, gehst du die Straße hinab. Nur wenige
Leute sind zu sehen. Einige rennen durch den Regen nur den
nächsten Unterstellplatz im Visier mit den Worten
Ekelhaftes Wetter!" auf den Lippen. >Ob sie sich
jemals an ihre Kindheit erinnern können?< fragst du
dich. Kurz blinzelst du unter deiner Kaputze hervor. Die Tropfen
hämmern dir auf deine Nase, unerbärmlich. Immer
leerer wird die Straße. Und wie du so die dahingehst,
entdeckst du am Eingang zu einem Haus einen Mann. Er schaut dich
an und lächelt. Wieder lugst du unter deiner Kaputze
hervor. Und du lächelst zurück. Der Mann schaut dich
eindringlich an. Aber nicht unheimlich, nein. Sein Blick scheint
warm. Einen Moment bleibst du stehen und alles herum erscheint
dir wie in Zeitlupe. Die Regentropfen erscheinen dir nicht mehr
wirklich. Noch einmal lächelt der Mann und nickt dir ein
weiteres Mal zu. Die Zeitlupenstarre ist verschwunden und du
gehst wie gewohnt weiter. >Warte mal...< denkst du. >Was
ist da eben passiert? War es Wirklichkeit?< Dann schaust du
dich noch einmal um. Der Mann ist verschwunden. Du schüttelst
den Kopf und denkst >Anscheinend nicht...< wieder setzt du
dich in Bewegung. Und während du deine Hände tiefer in
den Taschen vergräbst, erfühlst du etwas. Metallisch,
aber warm... Als hätte es jemand lange in der Hand
gehabt. Verwundert ziehst du das Stück Metall aus deiner
Tasche. Ein Schlüssel? Du wunderst dich. Komisch,
so einen hast du noch nie gesehen. Du denkst schwer nach, zu
welchem Schloss er gehören mag. Mit einem Kopfschütteln
lässt du den Schlüssel wieder in deine Tasche gleiten.
Deinen Weg durch die Straße setzt du fort. Einfach nur
noch an deine warme Wohnung denkend, gehst du die Straße
hinunter. Mit dem unbekannten Schlüssel in der Tasche,
wofür er auch immer sein mag...
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