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Die
Frage
Eine
Frage steht im Raum, gestellt von einem Kind, wartend
auf Antwort. Ratlose Gesichter wenden sich ab, hoffend
darauf, nicht erkannt zu werden. Andere schauen
verwundert: "Ein Kind stellt solch eine Frage?"
Viele haben sie nicht einmal verstanden. Ganz weit
hinten, abseits und ungesehen; steht ein Mann, dessen
Augen sich langsam mit Tränen füllen. Er
blickt das Kind dankbar an, weil es endlich die Frage
gestellt hat. Scheinbar ist er der einzige, der die
Antwort kennt. Mit aller Kraft schreit er sie heraus, doch
sie erreicht kein einziges Ohr. Sie blicken immer noch
beschämt zu Boden.
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Allmählich
wird das Kind ungeduldig, will eine Antwort hören, die
es begreifen kann. Es schaut in die Runde, doch alle
schweigen sich aus. Nur dem Mann ganz hinten rollen nun
die Tränen über das blasse Gesicht: "Will
denn niemand verstehen?" Enttäuscht läuft das
Kind hinaus und hinterläßt viele beschämte
Gesichter, erschrocken über ihre eigene Unwissenheit.
Wortlos geht einer nach dem anderen, niemand sieht den
anderen an, jeder ist mit sich selbst beschäftigt.
Schon kurz darauf ist der Raum menschenleer. Nur der
Mann steht noch an seinem Platz. Auch er ist enttäuscht,
weil ihn niemand hören wollte. Und so bleibt auch
die Frage im Raum stehen. Vielleicht denkt ja noch
jemand nach und findet es heraus, wo die Liebe geblieben
ist.
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