Kleinster Dank

Ich schaute so durch des Waldesgrün,
um mir die Blümlein anzusehn.
Ich dies mit kleinen Schritten tat,
dass ich sie am Abend nicht zertrat.

Da hörte ich ein Stimmchen fein,
und lauschte in den Wald hinein.
Durch des Mondes hellen Schein,
sah ich es, es war winzig - klein.

In den Dornen hat`s verfangen sich,
und weinte - schluchste - bitterlich.
Oh Wandersmann mit großem Herz -
nimm mir - bitte - meinen Schmerz.



Von den Beeren wollt ich naschen,
und noch füllen meine Taschen.
Doch ein Windhauch blies mich hinein,
konnte mich nicht mehr selbst befrein.

Ganz sacht nahm ich es da heraus,
und nahm es mit zu mir nach Haus.
Dies zarte Wesen klein und fein,
von der Anstrengung schliefs bald ein.

Um Mitternacht erwacht das Elfenkind
und macht sich auf geschwind -
zu seinem Haus bei der großen Linde,
um zu fliegen mit dem Nachtwinde.

Seitdem hab ich keinerlei Not,
den immer mit dem Abendrot -
kommt sie durch mein Fenster klein,
bringt mir ein paar Beeren hinein.

Als Dank für meine große Müh -
kommt sie auch manchmal in der Früh,
um mich zu wecken mit ihrem Gesang,
ich lausche manchmal ganz schön lang.

   vom Elfenprinz