Am
Fenster
Am Fenster ein kleines Mädchen stand
zu Hause war sie in einem fernen Land.
Sie jeden Abend die Sternlein zählt,
auf das da keines fehlt.
Doch o´Schreck, wo einst dies funkeln
war,
fehlt was, sie sah es ganz klar.
Traurig sie nun zum Himmel schaut benommen.
Wer war der Dieb, wer hat ihn genommen?
Jeden Abend haben sie sich angelacht,
und wünschten sich eine gute Nacht.
doch heute Nacht möchte sie nicht schlafen
gehen,
warten will sie, ist er doch so schön.
Sie haben sich schon lang gekannt,
ward von Müdigkeit sie übermannt.
Am Fenster schlief schnell sie ein,
sah nicht den hellen Schein.
Welcher sich am Himmel mühte,
hinter einer Wolke erblühte.
Er schaut hinab ins Fenster klar,
und sah ihr langes blondes Haar.
Es kam wie es kommen muß,
Lippen formten sich zum Kuss.
Diesen schickt er ihr geschwindt,
leise, sacht trug ihn fort der Nachtwind.
Wach wurde sie, weg war der Schmerz,
ganz warm wurde ihr ums Herz.
Da endlich, sah sie ihn in dunkler Nacht
und hat ihn schon angelacht.
Die Wolke, sie war der dreiste Dieb,
sprachs, ich hab mein Sternchen lieb.
Sie hob ihr Händchen zum Gruß, die
linke
lachte ihn an und machte winke, winke.
Muß jetzt leider schlafen gehen,
oh´wie ist mein Sternchen schön.
Doch dieser sprach zu ihr:
Wenn kleine Engel schlafen gehen,
so ist das am Himmel zu sehen,
für jeden leutet dann ein kleiner Stern,
und deinen hab ich besonders gern.
Gab ihm einen kleinen Handkuss noch dazu,
begab sie sich eilig zur
Ruh.
vom Elfenprinz
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