Kleiner Stern

Es war einmal ein kleines Sterndal, welches am Himmelszelt jeden Abend leuchtete. Es war zufrieden mit sich und der Welt. Aber ...... dies Sternlein schaute nach unten in den tiefen Wald. Dort strahlte es hin, wo auf einer Waldeslichtung im grünen Grase der Wind die Sträucher schaukelte und es an manchen Abenden etwas Leuchtendes sah. Dies war nur an bestimmten Tagen in Jahr und diesen Tag merkte es sich, um zu schauen, was dort geschah.
An diesen Tagen versammelten sich die Elfen des Waldes und eine jede hatte ein kleines Lämpchen mitgebracht, damit sie nicht in der dunklen Nacht zusammenstießen. Da tauschten sie ihre Erfahrungen aus und tanzten wie wild umher. Es war eine wahre Freude von weitem zuzuschauen. Doch plötzlich erhob sich ein leichtes Lüftchen, kam immer schneller zu dieser Stelle, wo sich die Elfen versammelt hatten. Auch diese hielten innig Sille und keine sagte mehr ein Wort oder bewegte sich. Alle standen wie versteinert da und lauschten, was da wohl kommen möge. Die Wipfel der Bäume rauschten bedächtig. Sie wippten mit dem Wind und machten den Weg frei, auch für dieses Sternlein, fast könnte man denken , es kniff ein Äuglein zu, um zu sehen, was dort wohl geschah. Es war ganz gespannt. Endlich konnte man sehen, wer es da so eilig hatte. Zwei große Flügel vom Wind getragen schlugen auf und ab. Man konnte sie nur beim genaueren Hinsehen entdecken. Sie waren von einer Transparens wie man sie nur von hauchdünner Seide kennt. Sie trugen eine graziöse Gestalt. Man möchte meinen beim genaueren Hinhören, in dieser Richtung eine Melodie zu erkennen.....................
Oder war dies bloß Einbildung?????
Doch die Elfen lauschten andächtig. Das hatten sie lange nicht gesehen und
auch unser Sterndal schaute ein wenig betroffen und neugierig in diese Lichtung. Da stand er und es gab nur den einen, welcher mit erhobenen Haupt zu den Elfen sah und diese zu sich winkte. Die jüngeren zögerten. Aber nachdem sich die älteren auf den Weg gemacht hatte, flogen diese auch zögerlich hinter ihnen her. Das Sternlein sperrte seine Öhrchen weit auf, fast so weit wie seine
Äuglein. Es konnte dies fast gar nicht glauben. Sie hatten schon viel von ihm gehört, aber noch nie zu Gesicht bekommen. Es war der Beschützer dieser zierlichen und zarten Wesen. Ihr König,  der Elfenprinz, welcher in diesem Walde nach dem rechten sah und wehmütig nach oben schaute. Als endlich alle Elfen ihre Köpfchen gegen den Himmel streckten, sahen diese es auch. Den wunderschönen , zuckersüßen, hellerleuchteten Stern, welcher ihnen den Weg am Abend leuchtete und für sie da war. Es schaute ein wenig traurig auf diese lustige Gesellschaft herab. Da dieser nur mit einem Auge schaute, sah dies sehr lustig aus.

Doch das war nur äußerlich, innerlich, was die Elfen sehen können, ist ein großer Riß. Dies hatten sie bis jetzt noch nie bemerkt, weil sie sich selbst zugetan waren. Eine hatte dies nun doch bemerkt. Es war Marie, die Gewissenhafteste von ihnen. Sie beschlossen, dem armen Stern zu helfen, ihn wieder glücklich zu machen. So wie sie es immer taten. Leider wollte keine rechte Freude aufkommen, weil sie nicht wussten, was ihm fehlt. Dies Sternlein, war immer ein guter Freund auch wenn sie es tagsüber nie sahen. Es war doch allgegenwärtig. Das Sternlein leuchtete jeden Abend die Waldlichtung aus, mit dem kleinen Wasserfall, wo sie immer tranken, den kleinen

Pilzen, wo sie immer Verstecken spielten und  der kleine Baumhöhle, wo sie auf dem Moos schliefen. Das helle Leuchten nahm ihre Angst im dunklen Wald!!! Sollte dies Sternlein für immer traurig sein und eines Tages ein dunkler Fleck am Himmel zu sehen sein??? Alle schüttelten ihre kleinen Köpfchen bei dieser Frage. Doch wie helfen??? Vor dieser Frage standen sie nun und grübelten. Endlich hatte eine Elfe, welche immer die meisten Ideen und Erfahrungen hatte, einen glänzenden Einfall. Nach einer kleinen Wisperrunde, erklärten sich alle bereit, heute Nacht nicht zu spielen und zu tanzen , sondern diesem traurigen Sterndal wieder zum Lachen und zur Sternenfreude zu helfen. Emsig holten sie ein langes Seil hervor, was sie von der Spinnenfrau bekommen hatten. Der Elfenprinz band sich das eine Ende an sein linkes Füßchen und schwang sich empor mit seinen Flügeln, dem Himmel und der Nacht entgegen.Mit kräftigen Flügelschlägen schaffte er es und befestigte das einen Ende , welches an seinem Füßchen hing, an dem Sternlein. Dieses schaute verdutzt zu und ließ es über sich ergehen, da es nicht wusste, was dies sollte.
Mit vereinten Kräften holen sie nun an jedem Abend das Sternlein vom Himmel und nahmen es in ihre Mitte beim Tanzen und beim Spielen. Überglücklich darüber leuchtete dieses nun manchmal am Tage noch schöner als vorher. Bei genauerem Hinsehen könnt ihr vielleicht sehen, wie dieses lächelt. Es wird als Morgenstern bzw. als Abendstern bezeichet.
Er muß am Tage leuchten, da er in der Nacht vom Himmel geholt wird, um bei seinen Freunden zu sein. Wenn du durch den Wald läufst, kann es sein, das du bei genauerem Hinsehen an manchen Moosflecken kleine Fußspuren entdeckst, welche von den Elfen stammen. Sowie einige Spinnenfäden, die zum Himmel emporwehen, um am Abend das Sternlein zu sich zu ziehen und es nimmer allein zu lassen. Von dem Elfenprinzen, der nur selten gesichtet wurde und nicht überall sein kann, sprechen nicht nur die Vögel am Himmel, die Hasen auf der Lichtung, die Fischlein im Wasser, sondern auch alle Lebewesen im Walde. Da er nicht viel Zeit hat, setzt er seinen Auserwählten immer ein Zeichen beim Vorbeifliegen oder -gehen. Eine ewige Erinnerung an dies Begegnung liegt in mir.


Wer fest daran glaubt, wird vielleicht auch selbst so eine Begegnung haben.