Funkelperlchen


Die Bäume wiegten sich sachte im Wind und winkten dem großen Mond zu, als ob sie ihn begrüßen wollten. Dieser stand schon hoch am Himmelszelt und schaute hinab nach Rednikanien, als er von Mondglöckchen geweckt wurde.

Da sah er etwas Besonderes, dies hatte er bisher nicht oft gesehen. Obwohl er fast jeden Abend seinen Blick über die Wälder, Seen und die Wiesen gleiten läßt. Er rieb seine Äuglein, um besser sehen zu können. Da sah er einen funkelnden Schatten durch die Luft fliegen. Dieser sah aus, als ob er Funken schlagen würde, einem Kometenschweif ähnlich.  Dieser fast unsichtbare Schatten flog zu dem  kleinen Wasserfall und setzte sich auf eine duftendem Bollropblüte. Jetzt sah er sie ganz deutlich, es war Funkelperlchen, welche sich nachdenklich langsam zu der Wasseroberflächen im Kelch der Blüte neigte. Nachdenklich, fast ein wenig traurig, schaute sie auf den goldenen glänzenden Nebelschleier,  welcher ganz flach und ohne Bewegung über dem See ruhte. Mit einem Hauch blies sie ihn zur Seite und schaffte ein kleines Loch, in dem sie sich spiegeln konnte. Sofort begann sie, ihr langes Haar zu kämmen, als sie ihn staunend sah. Sie blickte nach oben und in das freundliche kullerrunde Gesicht des Mondes. Sie begrüßte ihren alten Freund in der Sprache der Elfen auf Eldanar. Dieser erwiderte diesen Gruß. Du schaust so traurig drein Funkelperlchen, was ist denn geschehen, kann ich dir helfen? Ooh, erwiderte sie mit leicht gesenktem Blick, vielleicht!
Ooh ja das wäre schön!  Da begann sie zu erzählen:

Wie du sicherlich weist, besuche ich die weite Welt und trage die Träume derer, welche unglücklich sind in das Land zu den Elfen, damit sie ihnen helfen können. Ich bin ein Traumfänger, welcher unsichtbar in der Welt die Träume emsig sammelt. Diese trage ich dann zu den Elfen und schlage ihnen vor, wie man sie verwirklichen kann, da sie ja zaubern können, wie du sicherlich weist. Aber heute Nacht habe ich etwas erlebt, was mein Herz  berührte und ich nicht weis, wie man diesem Mädchen helfen könnte. Sprachs und schaute in den güldenen Nebel in die Dunkelheit zu den Glühwürmchen, welche über dem Glitzerschimmer  des See`s emsig leuchteten und ihr Spiel spielten.

Aber du hast bis jetzt immer helfen können und den Elfen ist immer etwas Besonderes eingefallen. Wieso den diesmal nicht? Ach weist du, als ich sie so friedlich schlummern sah, setzte ich mich neben sie und hielt ihre Hand. So sah ich ihren Traum und ihre Wünsche, welche nicht so unmöglich sind, aber alle Elfen sind zur Zeit doch unterwegs.

Mann kann die Träume doch nur erfüllen, solange man diese träumt und nicht darüber redet, man muß nur fest daran glauben. Dann gehen diese in Erfüllung oder man begegnet dieser Erfüllung in den nächsten Tagen, solange man seinen Traum behalten hat. Zur Erinnerung an diesen Traum legte ich ihr ein goldnes Löckchen in ihre Hand von mir.

So wollte ich den Elfen den Weg zeigen zu diesem kleinen Mädchen.

Jetzt, sprach sie, war alles umsonst, obwohl ich mich so sehr beeilt habe. Aber, aber erwiderte der Mond, welcher nun wusste, was geschehen war. Ich werde dir helfen Funkelperlchen. Aber dazu brauche ich die Zaubertränen von der goldenen Drachenlady, da hinter den Nebelbergen. Ich werde dir den Weg dahin ausleuchten und dir das Mondlied von Ni Farindel singen. Aber der Weg ist doch so weit, seufzte Funkelperlchen, aber der Mond hatte eine Idee und leuchtete seine Mondstrahlen auf eine Wiese, die man sonst nicht so einfach erkennen kann. Dahin, wo die letzen Einhörner leben und Boromir zu Hause ist.

Diesen kitzelte er ein wenig am Näschen, so das er niesen musste und zu ihm hinaufschaute. Er erklärte ihm den Notfall und bat um das schnellste Einhorn. Er schaute kurz auf die Lichtung und pfiff nach Arcana dem stärksten und schnellsten. Dieser nahm den Pfiff wahr und kam sofort zu Boromir und legte sein Köpfchen in dessen Arm.  Gleich machte sich Funkelperlchen auf den Weg. Da sie sehr schnell fliegen konnten, war sie schon nach einer kurzen Zeit bei der Drachenlady und bat sie um zwei Tränen und erzählte ihre Geschichte. Doch diese wollte wissen, was sie dafür bekommen würde. Sie hatte ja nichts und so überlegte sie, was sie wohl gebrauchen könne. Da bemerkte sie, dass sie den goldenen Schleier des See`s beim Losfliegen berührt hatte und ihr Kleidchen strahlend an dieser Stelle funkelte. Da sagte sie, dieses goldene Stück gebe ich dir dafür und so war der Tausch geschehen. Der Mond tat sein übriges dazu, um diesen Wunsch zu erfüllen.

Solltest du einmal ein güldenes Löckchen in deiner Hand finden nach dem Schlafen, so erinnere dich an diesen Traum, da er bestimmt bald in Erfüllung gehen wird.