An einem Zlok am Morgen versammelten sich alle Elfen am Fuße des großen Elfenbaumes, um sich zu beraten, wie sie ihr Fest gestalten sollten und wen sie diesmal dazu einluden. Wie jedes Jahr um diese Zeit feierten diese mit den Bewohnern von Rednikanien ein kleines Fest, um ihre Sympathie zu bekunden und alle neuen Mitbewohner kennenzulernen. Denn Rednikanien vergrößert sich mit den Gedanken, Sehnsüchten und Wünschen aller Träumenden in die Unendlichkeit. Doch dieses Jahr sollte es einmal anders sein. Aber es begann wie jedesmal, wenn man etwas zu erzählen hat, eine jede wollte die erste sein, um die neuen Ideen einzubringen und so sprudelten alle wie wild durcheinander. Doch man hielt nach kurzer Zeit inne und verständigte sich darauf, dass man einen Wettbewerb veranstalten wolle und derjenige, welcher gewinnt, möge als erster sprechen. So legte man die Reihenfolge fest und dies sollte am nächsten Tage erfolgen. Da es schon spät war, begaben sich alle in ihre Bettchen. Als der erste Sonnenstrahl durch die Fensterchen schien, waren schon alle wach und begaben sich nach draußen. Dort wartete schon Jimmy, der große Schmetterling, mit dem man um die Wette fliegen wollte. Seine Flügel waren so wunderschön glänzend, der Morgentau spiegelte sich darin, so das man beim Anblick fast neidisch werden konnte. Nachdem alle vor dem Haselnußstrauch Aufstellung genommen hatten und man schon fast losgeflogen wäre, kam Tammi aus dem Häuschen geflogen und entschuldigte sich, dass sie sonst nie so zeitig aufstehen muss. Nachdem sie ihre Äuglein ein wenig mit Morgentau bestrichen hatte, konnte sie auch Jimmy erkennen. Dieser blinzelte ihr mit einem Auge zu und streichelte sie mit seinen langen Fühlern, als wolle er sagen:  „ Eu amote“ ( isch libbe disch).

Sie wurde ein wenig verlegen und rot dabei, aber versuchte mit einem Äuglein unbemerkt zurückzublinzeln. Dabei hätte sie beinahe den Start verpaßt, welcher von Colicu freigegeben wurde. Die ganze Schar flog über die bunte Wiese, vorbei am Wasserfall, dem Flüßchen entlang bis zum Waldrand des Regenbogenlandes, wo Jinny aufpassen sollte, wer als erster bei ihr vorbei flog. Bei dem vielen Geflatter, konnte es schon passieren, dass sich einige Flügelchen miteinander berührten und man sah, wie kleine Sternchen aus den Flügeln sprühten, so als ob man sich verliebt hätte.

Absichtlich geschah dies nur einige Male, aber man konnte erkennen, wie sich Jimmy immer in der Nähe von Tammi aufhielt. Ihr war dies angenehm und so beschlossen sie, den Weg gemeinsam zurückzulegen und dort gemeinsam anzukommen. Da sie jedoch an verschiedenen Blümchen schnüffelten und mal nach hier und dort schauten, waren sie die letzten, die bei Jinny ankamen. Alle waren sie schon da, ehe sie dort waren. Aber dies war ihnen egal, sie hatten nur noch Augen für einander. Die anderen hatten dies schon gemerkt, aber taten so, als wäre nichts geschehen und keiner hätte etwas bemerkt. So stand für alle Zeit die Reihenfolge fest, in der sie sprechen würden und eine kleine Feier stand ja auch noch aus, wenn nicht sogar eine Hochzeit. Jimmy nahm Tammi behutsam auf seinen Körper und flog mit ihr auf seinem Rücken zurück, wo schon der alte Zauberer den Frühstückstisch gedeckt hatte. Ein wenig waren die anderen neidisch auf Tammi, da sie den schönsten und farbenprächtigsten alle Schmetterlinge sich ausgesucht hatte, Aber die Liebe geht eigene Wege, die man nicht beeinflussen kann und so kam es wie es kommen mußte, man feierte ein rauschendes Fest. Die Grillen spielten auf zum Tanz, die Mäuslein richteten die Tafel her und sorgten für die Bewirtung, die Glühwürmchen hatten ihr hellstes Licht mitgebracht und alle Freunde feierten ein wunderschönes Fest, das bis in die Morgenstunden ging.
Solltest du einmal einen großen bunten Schmetterling auf eine Wiese tollkühn umhertanzen sehen, so ist dies wahrscheinlich Jimmy, der noch ganz verliebt Morgentau für seine Tammi zum Frühstück sammelt.