Abgeschickt von sternfee am 15 Dezember, 2002 um 11:06:45
Die Zeit verging und so langsam rückte Weihnachten immer näher. Die Mutter hatte Reisgrütze in Milch gekocht und eine kleine Butterkugel in die Mitte von der Milchreisgrütze getan, Zimt drüber gestreut und sagte zu den Kindern: „So, ich glaube nun auch, dass wir Weihnachtszwerge auf dem Boden haben, also geht vorsichtig nach oben und stellt die Schüssel auf den kleinen Tisch.“ „Oh ja„, riefen die Kinder. Der Grossvater ermahnte die Kinder, schön leise zu sein, um die kleinen Zwerge nicht zu erschrecken. Es war höchste Zeit, dass die Weihnachtszwerge ihre Reisgrütze bekamen, denn sonst werden die Streiche sehr unangenehm sein.
Michael nahm die Schüssel und die Kinder schlichen ganz leise die Treppe zum Boden hinauf. Peter konnte vor Aufregung die Treppe beinahe nicht raufkommen, er stolperte und verlor seine Pantoffel, die die Treppe hinunter kullertten. Bum, bum bum hüpften sie von Stufe zu Stufe.
Auf der obersten Stufe sass Rapp und beobachtete das Treiben auf der Treppe. Er holte Peters Pantoffeln und setzte sie vor die Tür zum Boden, dann lief er schmunzelnd zu den anderen Weihnachtszwergen und tanzte vor Freude mit Mille, „Wir bekommen Reisgrütze, rief er, “die Kinder sind auf der Treppe mit einer Schüssel Reis“.
„Leise, seid ganz leise“, sagte Paff. Michael und Susi standen vor der Bodentür und wagten kaum zu atmen, nun war auch Peter auf der letzten Stufe und schaute total verwirrt auf seine Pantoffeln. „Michael“, rief er aufgeregt, “meine Pantoffeln, meine Pantoffeln stehen vor der Tür, aber die hab ich doch...“. „Pssst“, flüsterte Michael und öffnete ganz vorsichtig die tür. „Aber...“, versuchte Peter wieder ihm zu erzählen, was es mit seinen Pantoffeln auf sich hat. Vergebens, Michael und Susi waren schon hineingegangen. Peter versteckte sich hinter Michael, es war ihm etwas unheimlich, was war das? Rupp pustete in sein Haar, Mille zog Susi an ihrer Bluse und Rapp kitzelte Michael am Ohr.
Vater Paff und Mutter Molly sassen schmunzelnd auf der Fensterbank.
Die Kinder sahen sich ängstlich um, aber da war niemand auf dem Boden. Er kratzte sich am Ohr, aber da war doch was. Peter und Susi waren schon auf dem Weg nach unten, Michael setzte die Schüssel auf den kleinen Tisch und lief schnell hinter den Geschwistern her.
In der Küche sassen die Mutter und der Grossvater bei einer Tasse Kaffee. Bauer Klug gesellte sich zu ihnen, als die Kinder aufgeregt hereinstürmten und von ihren Erlebnissen auf dem Boden erzählte.
Mille war hinterher gelaufen und sass nun mitten auf dem Küchentisch. Der Grossvater konnte Mille sehen und freute sich, dass das kleine Zwergenkind bei ihnen war.
„Ruhe“, brummte Bauer Klug. “Ich will diesen Unsinn nicht hören, hört auf damit, wir haben anderes zu tun, als an Weihnachten zu denken.“ Er nahm seine Tasse und nahm einen grossen Schluck Kaffee: „Pfui“, rief er und schlug mit der Faust auf den Tisch, „soll das Kaffee sein? Das schmeckt wie verbrannte Milch.“ „Siehst du, das sind die Weihnachtszwerge“, sagte Grossvater schmunzelnd und nahm einen grossen Zug aus seiner Pfeife. Den Rauch pustete er Mille direkt ins Gesicht. Dabei wäre Mille beinahe vom Tisch gefallen und sie bekam einen Hustenanfall, dass ihre kleine Mütze vom Kopf flog. Wusste sie doch nicht, dass der Grossvater sie sehen konnte.
Bauer Klug ging verärgert aus der Küche und brummte, so ein Unsinn, Weihnachtszwerge, aber es geschahen schon merkwürdige Dinge.
Bauer Klug wollte seine Gummistiefel anziehen, aber was war nun das? Jedesmal wenn er einen Stiefel anziehen wollte bewegte der sich einen Schritt zurück. Er konnte ja nicht sehen, dass Rupp und Rapp in den Stiefeln sassen und die Stiefel so ihre eigenen Wege ging. Die beiden lachten, dass ihnen der Bauch weh tat und die Stiefel nun auch noch anfingen zu hüpfen. Bauer Klug kratzte sich hinter den Ohren, machte die Augen zu und schüttelte den Kopf. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu, Stiefel, die selber gehen konnten und sogar hüpfen, ob es doch Weihnachtszwerge hier auf dem Hof gab?
Er machte die Augen auf und da standen seine Stiefel, wie er sie hingestellt hatte. Vorsichtig nahm er einen Stiefel in die Hand und siehe da, er bewegte sich nicht und Bauer Klug konnte seine Stiefel wieder anziehen.
Ich muss geträumt haben, das glaubt mir kein Mensch, Weihnachtszwerge? Das ist und bleibt Unsinn. Aber so ganz sicher war er nicht mehr.
Die ganze Zwergenfamilie stand und sie rieben sich die Hände: „Warte nur ab Bauer, du wirst noch merken, dass es uns gibt“, sagte Zwerg Paff und lachte.
Morgen besuchen wir Bauer Klug im Stall. „Au fein“, riefen die Zwergenkinder und liefen ins Haus.
Fortsetzung folgt