Abgeschickt von sternfee am 22 Dezember, 2002 um 17:05:49:
Es war der 4. Advent und Bauer Klug war immer noch nicht in Weihnachtsstimmung, obwohl es kam ihm einiges doch nicht geheuer vor.
Die ganze Familie, ausser dem Grossvater, sass am Frühstückstisch und die Kinder versuchten mit allen Mitteln ihren Vater davon zu überzeugen, dass es Weihnachtszwerge gab und dass auch bei ihnen welche auf dem Boden wohnten. Davon wollte der Vater schon garnichts hören.
Rupp und Rapp sassen auf dem Küchenschrank und Mille war unter den Tisch gekrochen. Der Hund Blaky lag auch unterm Tisch. Plötzlich stand Blacky auf und lief wie von einer Wespe gestochen um den Tisch herum. Mille hatte sich auf den Rücken von Blaky gesetzt und pustete dem Hund in die Ohren. Blaky schüttelte seinen Kopf und Mille flog rauf und runter, ihre Holzschuhe polterten zu Boden und sie schlug Purzelbäume auf dem Rücken von Blaky.
Alle schauten verwirrt auf den Hund, ist der durchgedreht? So etwas hatte Bauer Klug noch nie erlebt. Rapp und Rupp kugelten sich vor lachen und sprangen runter vom Schrank direkt auf den Frühstückstisch, sodass die Tassen anfingen zu tanzen. Nun wurde es dem Hund aber zu viel, er sprang wie ein Ziegenbock durch die Küche und Mille flog im hohen Bogen auf den Kopf von Bauer Klug. Der Bauer fuhr sich mit den Händen durch die Haare, setzte sich seinen Hut auf und stürmte aus der Küche. Die Mutter und die drei Kinder schauten verdutzt hinter dem Bauern her. „Was nun?“ fragte die Mutter. „Das sind die Zwerge“, riefen die Kinder im Chor.
Rupp und Rapp rieben sich die kleinen Hände und liefen hinter dem Bauer her. Mille war vom Kopf gepurzelt und rieb sich ihren Popo, au das tast weh, aber sie war schnell wieder auf den Beinen und lief hinter ihren Brüdern in den Stall.
Bauer Klug gab den Kühen frisches Heu, seine Schubkarre war gefüllt mit Heu, aber was war nun das wieder? Wie von Geisterhand kippte die Schubkarre um und das ganze Heu lag daneben. Die Zwergenkinder hüpften vor Vergnügen, sodass ihre Zipfelmützen lustig hin und her flogen. Rapp verlor seinen Holzschuh und der traf den Bauern an seiner Schulter. „Verdammt“, rief der Bauer, „das gibt es nicht“ und fasste sich am Arm. Er hatte wieder seine Schubkarre gefüllt und traute seinen Augen nicht. Die Karre trillerte alleine zu den Kühen und blieb dort stehen. Rapp und Rupp sassen auf dem Heu und als der Bauer die Schubkarre leeren wollte, sauste diese wieder zurück und kippte um. „Hallo Bauer“, hörte er eine leise Stimme rufen, „wir sind hier bei dir.“ Was war das nun wieder? Hörte er nun schon Stimmen? Es war doch keiner im Stall.
Inzwischen waren auch Zwergenvater Paff und Zwergenmutter Molly in den Stall gekommen. „Lasst es genug sein“, sagte Vater Paff zu den kleinen Zwergen.
Der Bauer setzte sich auf einen Hocker und kratzte sich hinterm Ohr, sollte es wirklich Weihnachtszwerge geben? Nein, das glaube ich nicht und schon bekam er einen Tritt gegen das Schienbein. „Au“, sagte er verdutzt und sprang auf. Er nahm seinen Hut und ging über den Hofplatz in die Küche. Die ganze Zwergenfamlie ging im Gänsemarsch hinter ihm her. Bauer klug machte die Tür auf und schnupperte. Es roch nach Weihnachten. „Hört her ihr Rasselbande“, sagte er zu seinen Kindern. „Heute Nachmittag gehen wir in den Wald und suchen uns den schönsten Weihnachtsbaum aus. Auf dem Hofplatz werden wir Kerzen in unsere Tanne setzen, dann leuchten sie Weihnachten ein.“
Die Kinder jubelten und umarmten ihren Vazter und tanzten vor Freude im Kreis mit ihm.
„Hört“, sagte die Mutter leise, „es ist, als wenn ein Weihnachtslied draussen vor dem Fenster gesungen wird.“ Sie lauschten und das Lied ‚O Tannenbaum’ tönte zu ihnen herein.
Die kleinen Zwerge sassen auf der Fensterbank und sangen und freuten sich, dass Bauer Klug nun Weihnachten feiern wollte.
Der kleine Peter lief zum Fenster und schaute hinaus, es fing an zu schneien, dann sah er plötzlich einen kleinen Weihnachtszwerg aus Holz auf der Fensterbank. Wie der wohl dahin gekommen ist?
Wie es dunkel wurde strahlte ein Weihnachtsbaum auf dem Hofplatz und die Fenster waren erleuchtet. Jetzt weihnachtete es auch bei Bauer Klug und die Weihnachtszwerge konnten sich ausruhen. Und sie wussten, dass sie nun jeden Abend bis Weihnachten eine Schüssel mit Reis, Butter und Zimt bekommen würden.
Bauer Klug ging zum Fenster, schaute hinaus und sagte ganz leise „Danke ihr kleinen Weihnachtszwerge, jetzt weiss ich, dass es euch gibt.“
Alle Weihnachtszwerge wünschen allen Menschen ein schönes Weihnachtsfest.