Re: Atheismus und Leben nach dem Tod


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Abgeschickt von Saron am 21 Juni, 2004 um 19:47:31

Antwort auf: Atheismus und Leben nach dem Tod von Gisbert Zalich am 19 Juni, 2004 um 13:04:47:

Lieber Gisbert!

Vielen Dank für Deine Zeilen. Ich habe mich ein wenig auf deiner Seite umgesehen!
Normalerweise halte ich mich aus diesem Forum meist heraus, aber diesmal möchte ich einige Zeilen schreiben.
Interessant, wie die erwachende Logik des Menschen im Kindesalter zu fast völlig entgegengesetzten Verhaltensweisen führen kann:
Auch ich rebellierte als Kind gegen die sehr frommen Glaubensvorstellung meiner Eltern, welches Kind tut das nicht irgendwann? Aber als der Verstand erwachte, kam ich zu folgender Erkenntnis:

Wenn es Gott nicht gibt:
dann folgt auf das Leben z.B. nach Sokrates ein langer schöner traumloser tiefer Schlaf.
Den wird dann der Atheist und der Gläubige in gleicher Weise erleben.
Es steht also 0:0 zwischen Atheist und Gläubigem.
(Evtl. hat der Gläubige ein etwas moralischeres Leben gelebt, da sein „Über Ich“ durch die Religion stärker ausgeprägt ist, aber das muss nicht sein.)

Wenn es Gott gibt:
dann folgt z.B. das, was die Christen mit Himmel und Hölle bezeichnen, da die Bibel sagt:
„wer da glaubt und getauft wird, wird selig werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“
(bei Sokrates: die Inseln der Seligen, wo man Freunde wiedertrifft oder den Hades, einen dunklen Ort, dessen Pein darin besteht, dass der Mensch seine Bedürfnisse nicht mehr befriedigen kann. So sieht die Hölle unter anderem auch Sartre. Bei den Hindus, Moslems und vielen Naturreligionen hat der „Ungläubige“ ein trauriges Schicksal zu erwarten, selbst im Buddhismus gibt es eine „Hölle der hungrigen Geister“, der Dämonen etc. - Der „Gläubige“ hingegen gelangt auf eine höhere Daseinstufe oder ins Nirwana)
Dem Atheisten (Ungläubigen) steht also ein schreckliches Schicksal bevor.
Dem Gläubigen ein wunderbares.
Es steht dann 0: 1

Die gymnasiale Logik eines Zwölfjährigen riet mir:

Als Atheist komme ich eventuell ins Nichts oder in einen schlechteren Zustand.
Als „Gläubiger“ entweder ins Nichts oder einen besseren Zustand.

Da liegt es doch auf der Hand, „gläubig“ zu werden und Gott zu suchen.
Und er lässt sich finden. Von jedem.
Und wenn du einige Zeit ihm zugewand gelebt hast,
musst du nicht mehr an Gott g l a u b e n, du w e i ß t, dass er existiert.

Das geht ganz automatisch, ohne Krampf, ohne „Glaubensverenkung“
jeder kann glauben = vertrauen!

Und es gilt Matthäus 11 Vers 25
„Weisen und Klugen hat er es verborgen und Unmündigen geoffenbart“
Gib nicht zuviel auf Verstand und Logik, die sind nicht erst seit
„Kants Kritik der reinen Vernunft“ nicht das Gelbe vom Ei, denn
schon Sokrates war klar: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“
Vertrauen ist eine Sache, die wir als Kinder besaßen und dann verlernten.
Wir müssen sie neu entdecken. Dann entdecken wir auch unsere Sehnsucht
und Liebe zu Gott neu: deswegen auch Matt. 18 Vers 3:
„Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“

Kinder besitzen nicht viel Logik, Verstand oder gar genaue Kentnisse von Philosophie oder Psychologie. Aber ihr Vertrauen bringt sie Gott nahe.

Davon wünsche ich uns allen mehr!


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