Depression
Schreiben
– was soll ich denn schreiben?
Etwas Wunderbares, etwas, das
Dich berührt, sagst Du.
Berühren
– wie kann ich solches schreiben,
wenn mich doch selbst
nichts mehr berührt,
wenn ich so leer bin,
wenn eine kalte
Hand mein Herz umschließt
und es nicht mehr freigeben möchte
–,
wenn Tränen sich grundlos in Sturzbächen
der
Trauer ergießen,
wenn Traurigkeit zu einem Meer wird,
das
ich nicht mehr überqueren kann,
Denn das Boot, das mich einst
so sanft gewiegt,
ist morsch geworden im Laufe der Zeit.
Mein
Herz fleht mich an, das Boot zu besteigen,
die Fahrt über
Gipfel und Täler der Wellenberge zu wagen.
Doch
die Angst ist zu groß, die Planken bersten zu
sehen und im
Meer der Verzweiflung ertrinken zu müssen.
So
sitze ich nun und betrachte das Meer
jeden Tag und jede Nacht
und
frage mich, wann mein Glaube verloren ging,
der Glaube an mein
kleines Boot,
das mich einst doch beschützt hat
vor dem
Ozean der Verzweiflung.
Von Alke