Nachdem Jakob sich endgültig von Laban getrennt hat, steht er vor einer neuen Herausforderung: der Begegnung mit seinem Bruder Esau. Jahre zuvor hatte Jakob Esau mit einer List das Erstgeburtsrecht und den Segen des Vaters genommen. Aus Angst vor Esaus Rache war er geflohen, nun kehrt er zurück und weiß nicht, ob Esau ihm vergeben hat.
Auf dem Weg erscheint Jakob eine Engelschar, ein Zeichen dafür, dass Gott ihn beschützt. Doch seine Angst bleibt. Um sich vorzubereiten, sendet er Boten zu Esau mit einer versöhnlichen Nachricht. Die Boten kehren mit der beunruhigenden Nachricht zurück, dass Esau mit 400 Männern auf ihn zukommt. Dies versetzt Jakob in große Furcht.
Jakob handelt weise: Er teilt sein Lager in zwei Gruppen auf, damit zumindest eine überlebt, falls Esau angreift. Danach betet er zu Gott und bittet um Schutz. Anschließend schickt er Esau großzügige Geschenke, um seine Gunst zu gewinnen.
In der Nacht bleibt Jakob allein zurück und hat eine mysteriöse Begegnung: Ein Mann kämpft mit ihm bis zum Morgengrauen. Jakob erkennt, dass es sich um einen göttlichen Boten handelt. Er weigert sich, loszulassen, bis er gesegnet wird. Der Mann gibt ihm einen neuen Namen: Israel, was "Gottesstreiter" bedeutet. Diese Begegnung verändert Jakob zutiefst. Er tritt seinem Bruder mit neuer Zuversicht entgegen.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: Wachstum durch Kämpfe
Ein beeindruckendes Beispiel für Wachstum durch Kämpfe ist die Geschichte von Joni Eareckson Tada. Als Teenager erlitt sie durch einen Badeunfall eine Querschnittslähmung. Von einem Tag auf den anderen war sie an den Rollstuhl gefesselt. Die ersten Jahre nach dem Unfall waren von Verzweiflung und Kämpfen mit Gott geprägt. Doch mit der Zeit erkannte Joni, dass Gott selbst in ihrer Schwäche wirkte.
Sie begann zu malen, indem sie den Pinsel mit dem Mund hielt, schrieb Bücher über ihren Glauben und wurde eine weltweite Fürsprecherin für Menschen mit Behinderungen. Ihr Glaube wurde durch ihren Kampf nicht zerstört, sondern vertieft - ähnlich wie Jakob, der nach seinem Kampf mit Gott als ein veränderter Mensch hervorging.
Fazit:
1. Mose 32 zeigt mir, dass selbst aus Angst und Unsicherheit eine neue Stärke entstehen kann, wenn ich mich Gott ganz anvertraue. Kämpfe können zu Segensorten werden, wenn sie mich näher zu Gott führen und mein Herz verändern.