Josua 5 – Heilige Vorbereitung vor dem Sieg


Texterläuterung

Nachdem Israel den Jordan überquert hat, ist es geografisch im Land Kanaan angekommen – doch bevor es militärisch weitergeht, folgt ein geistlicher Zwischenhalt.

Gott befiehlt Josua, alle männlichen Israeliten zu beschneiden. Diese symbolische Handlung war seit Abraham Zeichen des Bundes, war aber während der 40-jährigen Wüstenwanderung unterblieben (V. 2–5). Nun muss sie nachgeholt werden, bevor das Volk den ersten Kampf (gegen Jericho) aufnimmt.

Danach feiert Israel das erste Passah im verheißenen Land (V. 10), ein Zeichen für die Treue Gottes. Noch am gleichen Tag hört das Manna auf – nun ernähren sie sich vom Ertrag des Landes.

Am Ende des Kapitels begegnet Josua einem geheimnisvollen Mann mit gezücktem Schwert. Auf Josuas Frage, ob er „für uns oder für unsere Feinde“ sei, antwortet er:

„Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN.“ (V. 14)

Josua fällt nieder – und wird daran erinnert, dass der heilige Boden, auf dem er steht, keine militärische Bühne ist, sondern Gottes Gegenwart.

Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann

Reales Beispiel: André Trocmé – Gehorsam über politische Linien hinweg

André Trocmé war ein reformierter Pastor im französischen Dorf Le Chambon-sur-Lignon. Als 1940 die Nationalsozialisten Frankreich besetzten, predigte er gegen die Deportation von Juden – und setzte sein Wort in Tat um.

Unter seiner Leitung wurden im Dorf über 3000 Juden versteckt, mit falschen Papieren versorgt oder außer Landes geschleust. Er sagte:

„Ich weiß nicht, wer gewinnt. Aber ich weiß, wem ich gehorchen muss.“

Wie Josua vor dem Fürsten des Heeres beugte sich Trocmé nicht politischen Systemen, sondern der Heiligkeit Gottes. Seine Vorbereitung war geistlich, nicht strategisch – und seine Gemeinde wurde ein Ort der Rettung.

Er zeigt: Wahrer Gehorsam beginnt nicht mit dem Kampf, sondern mit der inneren Ausrichtung.

Fazit:
Josua 5 lehrt uns, dass Gottes Kämpfe geistlich beginnen. Bevor Mauern fallen, ruft Gott zur Heiligung, zum Gedenken und zur Ausrichtung auf seine Gegenwart. Wer kämpfen will, muss zuerst gehorchen – nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe und Ehrfurcht.