Matthäus 3 – Ruf zur Umkehr und Taufe Jesu


Zusammenfassung

Johannes der Täufer tritt in der Wüste auf und predigt Umkehr: „Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe!“ Viele lassen sich im Jordan taufen. Johannes bereitet den Weg für den Messias, wie Jesaja 40,3 es voraussagt. Jesus erscheint, wird von Johannes getauft, der Geist kommt auf ihn herab, und der Vater bezeugt: „Dies ist mein geliebter Sohn.“ Der Himmel öffnet sich für einen entscheidenden Moment der Offenbarung.

Theologische Interpretation

Matthäus stellt Johannes als prophetischen Wegbereiter dar, der die Herzen auf das kommende Reich Gottes vorbereitet. Seine Botschaft gilt allen: religiösen Autoritäten ebenso wie einfachen Menschen. Seine Kritik an bloßer Abstammung und seine Forderung nach echter Frucht betonen das Herz Gottes für innere Umkehr. Jesus lässt sich taufen, obwohl er ohne Sünde ist – ein Zeichen tiefer Identifikation mit den Menschen. In der Taufszene offenbart sich die Dreieinigkeit: Der Vater spricht, der Geist kommt, der Sohn steht gehorsam im Wasser. Dies ist Jesu feierlicher Sendungsbeginn: vom Vater beauftragt, vom Geist gesalbt, bereit für das kommende Wirken.

Leitthema aus heutiger Sicht: Rückkehr zum Wesentlichen

Johannes’ Ruf zur Umkehr ist aktuell wie nie. Inmitten religiöser Routinen ruft er zur Rückkehr zum Wesentlichen: Buße, Demut, echter Glaube. Gemeinden weltweit greifen diesen Ruf auf. Die Taufe bleibt ein kraftvolles Zeichen – besonders in Verfolgungsländern. Jesu Taufe zeigt: Nachfolge beginnt mit Identifikation und Sendung. Christen dürfen sich wie Jesus als geliebte Kinder Gottes wissen und mutig in ihre Berufung treten.

Fazit

Matthäus 3 verbindet Prophetie, Umkehr und Identität. Johannes ruft in die Wüste, Jesus tritt hervor, der Himmel öffnet sich. Wer heute umkehrt, öffnet sich für Gottes Wirken. Die Bestätigung des Vaters gilt auch heute allen, die sich taufen lassen und Jesus nachfolgen: Du bist mein geliebtes Kind.

Studienfragen

  1. Inwiefern erfüllt Johannes der Täufer die Prophezeiung aus Jesaja 40,3? Welche Aspekte seines Dienstes entsprechen dem, was ein „Wegbereiter“ des Herrn tun sollte?
  2. Welche Bedeutung hat es, dass Jesus – der ohne Sünde ist – sich von Johannes taufen lässt (Mt 3,13-15)? Was lernen wir daraus über Jesu Selbstverständnis und Solidaritat?
  3. Beschreibe die Trinitätsoffenbarung bei Jesu Taufe (Vaterstimme, Geist-Taube, der Sohn). Wie wird hier schon das Wesen Gottes sichtbar, und welche Bestätigung erhält Jesus?
  4. Johannes nannte Jesus „das Lamm Gottes“ (Joh 1,29) und sprach von der Taufe mit Heiligem Geist und Feuer. Wie unterscheiden sich Johannes’ eigenes Taufen und das Wirken, das er bei Jesus ankündigt?
  5. Johannes konfrontiert die religiösen Leiter hart (Mt 3,7-10). Wie können Christen heute den „Pharisäer in sich“ erkennen und echte Frucht der Umkehr bringen, anstatt sich auf äußere Religiosität zu verlassen?