Erweckung heute, Erweckung machbar











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Ereckung steht seit meiner Geburt auf der Liste der Gebete im Norden Deutschlands ganz oben. Immer neue Wege wurden erprobt, viele amerikanische Rezepte ausprobiert und Weissagen und Prophetien in Hülle und Fülle über die relativ kleine Zahl norddeutscher Freikirchler ausgeschüttet. Nichts davon ist eingetreten, abgesehen vielleicht von der Minierweckung in der Hamburger Petrikirche.(1). Ich hatte die Betreuung einer kleinen Gemeinde übernommen und etliche der meist älteren Glaubensgeschwister sehnten sich zutiefst nach Erweckung. So folgten sie gerne dem großen Evangelisten, der schon so viele Seelen auf anderen Kontinenten erreicht hatte, als er versprach, die Erweckung stünde auch bei uns unmittelbar vor der Tür, die Tür sei sogar schon ein kleines Stück geöffnet, der Regen des Segens würde fallen. Tropfen davon seien schon zu spüren und die Gemeinden sollten sich vorbereiten, um große Mengen Neubekehrter aufzunehmen. Monatelang wurde für die große Erweckungsevangelisation in Hamburg gebetet, regelmäßig gespendet, die Erwartungen stiegen fast ins Unermessliche.
Der große Tag kam. Ich habe einige alte Leute nach Hamburg auf das Heilige Geist Feld (Welch toller Name eines Platzes für ein Evangelisationsvorhaben!) neben der Reeperbahn gefahren. Sehr ungern, weil ich ahnte, was geschehen würde:

Bilder einer Großevangelisation in Norddeutschland:
























Nein, von einer "Erweckung" war hier nichts zu erkennen.(1) (2) Bedrückte Gesichter auf der Heimfahrt. Haben wir nicht genug gebetet, geglaubt, gespendet, fragten sich alle. Nein, denn
Gott ist immer ganz anders. Er macht, was er will, wann er es will und in seiner Art und Weise. (3)
Wann begreifen wir das?

Erweckung heute, Erweckung machbar

Erweckung heute, Erweckung machbar

Erweckung heute, Erweckung machbar


(1) Die Aufnahmen habe ich während des Gottesdienstes gemacht, wobei ich von Seiten zweier Ordner daran gehindert werden sollte. Man wollte offenbar um jeden Preis verhindern, dass diese Bilder verbreitet würden. Warum wohl?

(2) Die Folge: Viel Geld war seit Bekanntgabe bereits Monate vor dem Ereignis gespendet worden. Viel Geld wurde nach dem Ereignis für die Kosten der Evangelisation gespendet. Das Geld fehlte für die örtliche Gemeindearbeit. Nicht nur in unserer Gemeinde.

(3) Leider gibt es auch das: weil "Erweckung" so wichtig ist, scheut man keine Mittel, um sie irgendwie zu "produzieren": HIER und HIER
Und man kann sogar in Statistiken abfragen, welche Raumgestaltung auf welche Altersgruppe besonders "erwecklich" wirkt, um Menschen für die Kirche zu gewinnen. HIER

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