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Immer
wenn der Frühling aufs Neue in den Wald einkehrte, machten
sich die Feen und Trolle auf, den Staub und den Geruch des
Winters aus ihren Höhlen zu vertreiben. So schleppten sie
ihre aus Feenhaar gewebten Vorhänge, die Moosteppiche und
all ihre Kleider zum Lachsbach, der den Wald von den Wohnungen
der Menschen trennt, um sie zu waschen, zu trocknen und von
fröhlichen Zurufen begleitet, wieder in ihre Behausungen zu
tragen. Dabei half man einander so gut es eben ging, denn zwei
schaffen eine schwere Arbeit viel schneller als einer und es
macht auch mehr Spaß, weil man sich zu zweit lustige
Geschichten erzählen kann. |
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Tränen liefen aus seinen Augen und weil Feen eine große Achtung vor Tränen haben, fragten sie den Armen, was er denn habe. „Ich“, stotterte der Überraschte, „ich bin so traurig, es ist doch alles so sinnlos!“ Dabei machte er ein gar so jämmerliches Gesicht, dass die Kleinste der Glasfeen fast mitgeweint hätte.„Aber warum macht denn alles keinen Sinn,“ riefen die Glasfeen wie im Chor, „Das Leben ist doch schön, Herr Hamster!“ Missmutig schüttelte der Hamster den Kopf. „Ich würde so gerne neue Vorräte sammeln“, stöhnte er, „aber meine Kammern sind noch alle voll vom letzten Jahr, wo soll ich denn hin mit all den Sachen?“ Bei den Hamstern ist es nämlich wie bei vielen Menschen, sie merken gar nicht, wie gut sie es eigentlich haben und jammern immer viel herum. |
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Sofort beratschlagten die Feen, wie man dem armen Hamster helfen könne, denn wenn jemand in Not geraten ist, muss man ihm beistehen, wer es auch ist und was er auch getan haben mag. Die Glasfeen wussten aber sehr wohl, dass Hamster oft Feenhaar für ihre Kopfkissen nehmen und Feen, besonders Haselfeen, für unnütze und faule Geschöpfe halten. So beschlossen sie, ihm etwas vorzutanzen. Sie schlugen den Takt mit den Händen und tanzten den schönsten Reigen, denn sie kannten. Aber schon nach kurzer Weile hob der Hamster missmutig den Kopf und rief: „Was hüpft ihr da herum, ihr durchsichtigen Geschöpfe? Hört auf, ihr macht mich ganz krank!“ Betroffen hielten die Feen inne. Aber da man niemals aufhören sollte, zu versuchen, den Traurigen zum Lachen zu bringen, nahm eine Glasfee eine Harfe und gleich begannen die Feen, ein uraltes Feenlied zu singen: |
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Sie
sangen sehr schön mit ihren gläsernen Stimmchen und
besonders die Kleinste der Feen gab sich große Mühe,
denn der traurige Hamster tat ihr leid. |
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„Ich
glaube, ich weiß etwas, das dem Hamster gefallen wird!“
rief die Kleinste der Glasfeen. „Etwas Leckeres zum
Trinken wird ihn aufmuntern!“ und schon flog sie los, um
schnell ein paar Gläser zu holen. Aber was sollten sie zu
trinken hineintun? Eine gute Idee ist schnell geboren, aber sie
zu verwirklichen ist oft schwer. Und fast wäre es auch
unseren Feen so gegangen, wäre da nicht eine kleine
Brombeerfee vorbeigeflogen und hätte etwas von dem leckeren
dunklen Brombeersaft geholt, den diese Feen so gerne trinken. So
goss man ihn in das Glas und neugierig nahm der Hamster einen
großen Schluck. |
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Doch
was war das? Die Tränen vermischten sich nicht mit dem
dunklen Saft, sondern schwammen wie rote und goldene und blaue
Perlen darin herum. Das war sehr hübsch und lustig
anzusehen und der Hamster staunte. Sie tranken das dunkle
Getränk mit den bunten Perlen der Liebe und mussten alle
lachen und ihr Lachen steckte sogar den griesgrämigen
Hamster an und er begann mit ihnen einen Reigen zu tanzen und zu
singen:“Na Laethe Bhi.....Rún mó mhíle
stór !“ „Meine
liebste Liebe“
erwiderte
der Hamster nachdenklich und lächelte die Kleine Glasfee
an. |
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Als
Elfenkind am nächsten Morgen zum Moosbaum kam, fand sie ein
leeres Glas am Boden liegen. Und auf dem Grund des Glases die
angetrockneten Reste des Brombeersaftes und der Tränen.
Übersetzung (Irish Gaelic - Irisches Gälisch) |
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(*) My dearest love. The
Days That Were |
Meine teuerste Liebe Vergangene
Tage |