Eine Geschichte von Saron |
„Kommt
schnell!“, rief eine kleine Vergissmeinnichtfee den
anderen Feen zu, die sich an diesem Tag zum Bach aufgemacht
hatten, um ihre wunderschönen Kleider zu waschen. „Im
Wald liegt etwas ganz Merkwürdiges, es glitzert und funkelt
wie die Sonne, aber ich glaube, es ist gar keine Sonne!"
„Papperlapapp," knurrte ein Troll, „ihr Feen könnt nur spielen und seid schön anzusehen, aber wenn es Probleme gibt, bringt ihr nichts zustande!" Vorsichtig ging er näher an das Leuchten heran, bückte sich, hob es mutig auf und..... musste schallend lachen. „Ein Stück Sonne? Nein, das hier ist ein kleiner goldener Stern, den irgend ein Mensch verloren haben mag, und das Glitzern kommt von den Steinen, vielleicht..." , und er schaute sich den Stern noch einmal ganz genau an, „vielleicht sind das Diamanten!" „Gold?"
,riefen die Feen entzückt, „Diamanten? Dann kommen
gute Zeiten, dann sind wir ja reich!" -„Warum seid
ihr
reich?" ,entrüstete sich der Troll, „ich
habe den Stern aufgehoben, ich
war
so mutig, also gehört er jetzt mir!" - „Dir, du
dummer Troll?“ ,empörten sich einige Feen, „eine
von uns hat ihn gefunden. Uns
gehört er, uns ganz alleine!" Und zwei Holunderfeen
regten sich so auf, dass sie dem Troll den Stern aus der Hand
schlugen, bevor die Vergissmeinnichtfee einwenden konnte, dass
sie den Stern doch ganz alleine gefunden habe, er also folglich
ihr gehören müsse. Und da war schnell der größte
Streit im Gange, einige Trolle zerrten so an den Kleidern der
Feen, dass diese zerrissen, etliche Feen kreischten herum,
andere schubsten sich gegenseitig zur Seite und manch eine trug
gar eine kleine Verletzung davon. |
„Die
Feen haben angefangen!“, meinte einer der Trolle zu seiner
Entschuldigung sagen zu müssen, denn bei einem Streit haben
ja stets die anderen die Schuld.
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©2004P.Eitner |