Re: Gedicht - "Nachtgedanken"


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Abgeschickt von Jinny am 12 April, 2001 um 17:15:53:

Antwort auf: Gedicht - "Nachtgedanken" von Jan Bucksch am 25 Februar, 2001 um 12:11:39:

: Beim (emotionalen) Lesen darauf achten, die fehlende Sprachrhyrmik durch Pausen zu kompensieren.. Das Gedicht lebt nicht vom Reim, sondern von einer Melodie..

: 'Nachtgedanken'

: Finster ist es, leichter Schlaf,
: Versuchst Dich zu bewegen,
: Unmöglich in dem Augenblick,

Dein Gedicht hat mir eisige Schauer über den Rücken gejagt. Hättest Du es in Reime gebracht, wäre vieles davon verloren gegangen - so aber hast Du ein sehr, sehr tiefes Gefühl in Worte gepackt - und das kann nicht jeder. Bewahre Dir Deine Gabe - sie ist wie ein Geschenk. Behandle es gut, so kannst Du sicher auch viele alltägliche Dinge verarbeiten. Ich habe mich vorher nicht gewagt, Dir zu schreiben, was ich beim lesen Deines Gedichtes empfinde - und ich kann es jetzt noch nicht, weil mir irgendwie die Worte fehlen. Aber ich wollte, dass Du weißt, dass es mich sehr berührt hat. Liebe Grüße, Jinny
: Ein Glied auch nur zu regen,
: Worte suchen ihren Weg,

: vergebens..

: Wer ist nur dort,
: Du spürst des Bösen Angesicht,
: Betäubt ist nur Dein Körper,
: Allein bist Du, nur diesmal nicht,
: Hilflos und vergessen,

: spüre..

: Ein Schauder wider Deinen Willen,
: Du wachst nicht, weißt es ist ein Traum,
: Der immer wiederkehrt,
: Doch angefüllt von Angst und Graun',
: Der Morgen Dich erlöst,

: wahrhafig..

: Süße Melodie Dir klingt,
: Zu früher, dunkler Morgenstund',
: Die stetig sich fortdringt,
: Im Geiste sich die Furcht tut kund,
: Wer spricht zu Dir, mein Kind?

: So nenne mir den wahren Grund!
: Du birgst ihn tief in Dir!
: Wer ist der Mensch, dies Ding, dies Tier?
: Du weißt wovon ich spreche!

: So nenne mir den wahren Grund!
: Verhüll' nicht länger was verborgen!
: Was nur macht Dir solche Sorgen?
: Fürchte nicht, was vor dir liegt!

: Verzeih, oh Freund, mir meine Worte,
: Ich weiß nun, wie Du fühlst..

: Die Kälte, Leere, Einsamkeit, die immer schon bestand,
: Dich nicht mit diesem Traum verband..

: Ich weiß nun, wie Du fühlst..

: Verzeih, oh Freund, mir meine Ohnmacht,
: Die Ohnmacht Dir zu helfen,
: Denn läge es in meinen Händen,
: So tät' ich alles, glaube mir, um dein Leiden zu beenden!
: Ich spendete Vergessen Dir, sanften Schlaf in Abendstunden,
: Heilte deine tiefen Wunden,
: Träume gäb' ich voller Wonne,
: Glutrot wie die Abendsonne,
: Kristallen wie das reinste Eis!




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