Wasserfarben
Mit
wenig Wasser,
Mische ich die Farben
Male ein Gesicht,
Ohne
Fehler, ohne Narben
Perfekt müssen die Augen sein,
Ohne
Makel soll der Mund erschein’.
Wie flüssiges Gold
das Haar,
Das Blau der Augen tief, doch klar.
Der Bart ist
aus goldnen Fäden gesponnen,
Die Lippen wie flüssig
Rubin, grad geronnen.
So erschaffe ich das perfekte
Gesicht,
Doch es ergreift mich nicht.
So blau die Augen, so
schillernd das Haar.
Es ist, als wäre nichts davon
da.
Langsam nehme ich den Pinsel auf
Und lasse der Hand
freien Lauf.
Ganz von selbst, baue ich Fehler ein
Die Augen
zu dunkel, den Mund zu klein
Dann
trete ich zurück,
betrachte mein Werk,
Stück für
Stück.
Und
als ich mich,
an die Makel gewöhn,
da
sehe ich,
das Bild ist schön.
©2005Thore Wilkens |
Aquarell: Saron |