Die
Erkenntnis und das Ich
Wenn
meine Gedanken streifen
durch die Gänge meiner
Seele,
treffen sie dort des öfteren ein seltsames Wesen.
Es
sitzt angsterfüllt und zitternd im Bewußtsein:
Mein
Ich.
Die Gedanken kennen es mittlerweile,
wissen aber immer
noch nicht, wie sie ihm helfen können.
Sie fragen nach dem
Grund seiner Angst und seines Kummers.
Es antwortet ihnen:
„Ich
habe Angst davor, daß die Erkenntnis wieder zu mir kommt.
Wenn
sie sich aus dem Unterbewusstsein erhebt
und durch die Seele
streift, betritt sie oft das Bewusstsein,
um mir zu sagen:“Du
bist allein!
Ein solitärer Wanderer auf nebligen unebenen
Pfaden
zwischen zwei Abgründen: Leben und Tod!
Und
irgendwann bringe ich dich zu Fall!“
Und mein Kummer
ist das Geschenk der Erkenntnis.“
Hilflos wenden sich die
Gedanken ab,
um weiter durch die Seele zu streifen
auf der
Suche nach etwas,
was dem Ich helfen könnte.
Und aus
den Augen des Menschen fließt Lacrima.
Sie zeichnet die
Konturen des Gesichtes nach.
Es ist verzerrt.
Der Mund des
Menschen ist zu einem Schrei geöffnet.
Gellend schreit er um
Hilfe,
jedoch bekommt er keine Antwort.
Ich schaue mich
um:
Überall lachende Gesichter.
Sind sie denn
alle Schauspieler
oder spielt sich in ihrer Seele anderes ab?
Ich wende mich
ab und schreite fort,
solitär auf nebligem, unebenem Pfad.
Ich zittere vor
Angst davor,
dass mich die Erkenntnis einholt,
um mich
lächelnd zu Fall zu bringen.
Doch in welchen Abgrund?