Josef befindet sich immer noch im ägyptischen Gefängnis, nachdem ihn Potifars Frau zu Unrecht beschuldigt hatte. Doch selbst in dieser scheinbar hoffnungslosen Situation ist Gott mit ihm. Josef gewinnt das Vertrauen des Gefängnisaufsehers und bekommt die Verantwortung über die anderen Gefangenen.
Eines Tages kommen zwei neue Häftlinge hinzu: der Mundschenk und der Bäcker des Pharaos. Beide hatten sich gegen den König vergangen und wurden ins Gefängnis geworfen. Eines Nachts haben sie jeweils einen seltsamen Traum, doch keiner kann ihnen die Bedeutung erklären. Josef erkennt, dass die Deutung von Träumen Gottes Sache ist und bietet an, die Träume mit Gottes Hilfe zu deuten.
Der Mundschenk träumt von einem Weinstock mit drei Reben, die reifen Trauben hervorbringen. Er presst sie in den Becher des Pharaos und reicht ihn ihm. Josef deutet dies als ein Zeichen, dass der Mundschenk in drei Tagen wieder in sein Amt eingesetzt wird.
Der Bäcker jedoch träumt von drei Körben mit Brot auf seinem Kopf, aus denen Vögel das Brot fressen. Josef deutet dies als eine schlechte Nachricht: In drei Tagen wird der Pharao ihn hinrichten lassen.
Beide Deutungen erfüllen sich genau so, wie Josef es vorausgesagt hatte. Josef bittet den Mundschenk, sich an ihn zu erinnern und ihn beim Pharao zu erwähnen – doch der Mundschenk vergisst ihn. Josef bleibt weiterhin im Gefängnis, obwohl er unschuldig ist. Doch Gott wirkt im Verborgenen.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: Dietrich Bonhoeffer – Vertrauen auf Gottes Plan im Gefängnis
Ein starkes Beispiel für Geduld und Vertrauen auf Gottes Plan in Zeiten der Gefangenschaft ist Dietrich Bonhoeffer, ein deutscher Theologe zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Bonhoeffer war ein überzeugter Christ, der sich gegen das Nazi-Regime stellte. Er beteiligte sich am Widerstand und wurde 1943 verhaftet. Trotz seiner Gefangenschaft verlor er nicht den Glauben. Er schrieb Briefe, ermutigte andere Gefangene und hielt an seiner Überzeugung fest, dass Gott alles unter Kontrolle hat.
Wie Josef wartete auch Bonhoeffer auf seine Befreiung, doch sie kam nicht. Kurz vor Kriegsende wurde er hingerichtet. Doch seine Schriften, wie Widerstand und Ergebung, leben weiter und inspirieren bis heute viele Christen. Sein Glaube zeigte, dass auch im Gefängnis Gottes Plan weitergeht – selbst wenn es nicht so aussieht.
Fazit:
1. Mose 40 erinnert uns daran, dass Gottes Zeitplan oft anders ist als unser eigener. Auch wenn Hoffnung sich verzögert und Anerkennung ausbleibt, ist Gott am Werk. Geduld, Vertrauen und die Bereitschaft, Gottes Weisheit zu suchen, bereiten uns auf die Aufgaben vor, die noch kommen werden.