1. Mose 41 – Vom Gefangenen zum Retter


Nach zwei langen Jahren im Gefängnis geschieht endlich etwas Entscheidendes in Josefs Leben. Der Pharao hat zwei rätselhafte Träume: In einem sieht er sieben fette Kühe aus dem Nil steigen, die von sieben mageren Kühen verschlungen werden. Im zweiten Traum wachsen sieben volle Ähren auf einem Halm, doch sieben dürre Ähren verschlingen sie. Keiner seiner Wahrsager kann die Träume deuten.

Nun erinnert sich der Mundschenk endlich an Josef und erwähnt ihn beim Pharao. Josef wird aus dem Gefängnis geholt, rasiert und neu gekleidet. Als er vor den Pharao tritt, betont er, dass die Traumdeutung nicht von ihm, sondern von Gott kommt. Dann erklärt er dem Pharao die Bedeutung: Die sieben fetten Kühe und vollen Ähren stehen für sieben Jahre des Überflusses, die sieben mageren Kühe und verdorrten Ähren für sieben Jahre des Hungers. Josef rät dem Pharao, einen klugen Verwalter einzusetzen, der in den guten Jahren Vorräte sammelt, um die Hungersnot zu überstehen.

Pharao erkennt, dass Gottes Geist in Josef ist und macht ihn zum höchsten Verwalter des Landes – nur er selbst steht noch über ihm. Josef erhält einen Siegelring, edle Kleidung und einen Wagen und wird mit der Verwaltung Ägyptens betraut. Er heiratet Asenat und bekommt zwei Söhne: Manasse (Gott lässt mich mein Leid vergessen) und Ephraim (Gott macht mich fruchtbar).

Als die Hungersnot beginnt, sind die Menschen verzweifelt – doch dank Josefs kluger Verwaltung gibt es genug Getreide. Bald kommen auch Menschen aus anderen Ländern nach Ägypten, um Nahrung zu kaufen. So zeigt sich, dass Gott Josefs Leid genutzt hat, um ihn auf eine große Aufgabe vorzubereiten.

Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann

Reales Beispiel: George Washington Carver – Ein Mann, der Gottes Weisheit suchte
Ein beeindruckendes Beispiel für einen Mann, der wie Josef Weisheit von Gott empfing, ist George Washington Carver (1864–1943).

Carver wurde als Sohn ehemaliger Sklaven geboren und hatte kaum Bildungschancen. Doch er glaubte, dass Gott ihm Weisheit geben könne, um seinem Volk zu helfen. Er betete: „Herr, zeige mir die Geheimnisse des Universums.“ Doch Gott antwortete ihm angeblich: „Das ist zu groß für dich. Aber ich zeige dir die Geheimnisse der Erdnuss.“

Carver akzeptierte diese Antwort und begann, die Erdnuss zu erforschen. Er entdeckte über 300 neue Verwendungsmöglichkeiten, darunter Erdnussöl, Farben, Seife und Gummi. Durch seine Erfindungen half er unzähligen Landwirten, aus der Armut zu kommen. Doch wie Josef gab er immer Gott die Ehre: „Gott ist der wahre Erfinder. Ich frage ihn nur, und er zeigt es mir.“

Wie Josef bewies Carver, dass wahre Weisheit von Gott kommt und dazu dienen sollte, anderen zu helfen.

Fazit:
1. Mose 41 zeigt, wie Gott zur rechten Zeit handelt. Selbst Leidenszeiten können Werkzeuge für Gottes größere Pläne sein. Wer treu bleibt und Gott die Ehre gibt, kann erleben, wie aus Gefangenschaft eine Berufung wird.