Die Hungersnot hat nun auch Kanaan erreicht, und Jakob erfährt, dass es in Ägypten Getreide gibt. Deshalb schickt er seine zehn ältesten Söhne dorthin nur Benjamin, der jüngste, bleibt bei ihm, da Jakob fürchtet, auch ihn zu verlieren, wie er es bei Josef glaubte.
In Ägypten angekommen, treten die Brüder vor Josef, erkennen ihn aber nicht. Josef hingegen erkennt sie sofort, verrät sich aber nicht. Stattdessen spricht er sie hart an und wirft ihnen vor, Spione zu sein. Die Brüder versichern, sie seien ehrliche Männer und erzählen von ihrer Familie auch von ihrem jüngsten Bruder Benjamin.
Josef stellt sie auf die Probe: Einer von ihnen soll zurückbleiben, während die anderen nach Hause reisen und Benjamin mitbringen. So will Josef testen, ob seine Brüder sich verändert haben oder ob sie wieder bereit wären, einen Bruder zu opfern. Schließlich wählt er Simeon aus, der im Gefängnis bleibt.
Auf dem Rückweg entdecken die Brüder entsetzt, dass das Geld für das Getreide in ihren Säcken liegt sie fürchten, dass sie nun als Diebe gelten könnten. Als sie Jakob berichten, was geschehen ist, weigert sich dieser, Benjamin nach Ägypten zu schicken. Erst als die Hungersnot schlimmer wird, beginnt er umzudenken.
Die Erzählung zeigt, wie Gott Schuld aufdeckt und Herzen verändert. Josefs Brüder erinnern sich an das Unrecht, das sie ihm angetan haben, und beginnen, ihr Gewissen zu hinterfragen.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: John Perkins Vergebung und Veränderung durch Prüfungen
Ein starkes Beispiel für jemanden, der durch harte Prüfungen zum Werkzeug der Versöhnung wurde, ist John Perkins.
Perkins wuchs in den Südstaaten der USA auf und erlebte als Afroamerikaner Rassismus und Gewalt. Sein Bruder wurde von einem Polizisten erschossen, und später wurde er selbst von der Polizei brutal misshandelt. Jahre voller Wut folgten. Doch als Perkins Christ wurde, erkannte er, dass Hass und Vergeltung ihn nur gefangen hielten.
Wie Josefs Brüder, die ihre Schuld erkannten, musste auch Perkins sich seiner Wut und seinen Schmerzen stellen. Er entschied sich bewusst für Vergebung nicht aus Schwäche, sondern aus Kraft. Später wurde er zu einem führenden Kämpfer für Versöhnung zwischen Schwarzen und Weißen in den USA.
Josefs Geschichte und Perkins Leben zeigen: Gott nutzt Prüfungen, um uns zu verändern und Heilung zu bringen. Wahre Reue und Vergebung brauchen oft Zeit, aber sie sind möglich.
Fazit:
1. Mose 42 erinnert daran, dass Gott unsere Vergangenheit nicht ignoriert, sondern sie verwandelt. Prüfungen dienen nicht der Strafe, sondern der Läuterung. Aus Schuld kann Versöhnung entstehen wenn wir bereit sind, uns ihr zu stellen.