Josef unterzieht seine Brüder einer letzten Prüfung, um herauszufinden, ob sie sich wirklich verändert haben. Er lässt ihnen Getreide geben, aber heimlich legt er seinen eigenen silbernen Becher in Benjamins Sack. Nachdem die Brüder aufgebrochen sind, schickt er seinen Verwalter hinterher, um sie des Diebstahls zu beschuldigen.
Die Brüder beteuern ihre Unschuld und erklären, dass jeder, bei dem der Becher gefunden werde, sterben solle und der Rest in die Sklaverei gehen würde. Doch als der Becher in Benjamins Sack entdeckt wird, ändert der Verwalter das Urteil: Nur Benjamin soll Sklave sein, die anderen dürfen gehen.
Nun zeigt sich die wahre Veränderung der Brüder. Sie lassen Benjamin nicht im Stich. Besonders Juda tritt für ihn ein und fleht Josef an, ihn an Benjamins Stelle zu nehmen. Er erinnert daran, wie sehr Jakob an Benjamin hängt, und zeigt echtes Mitgefühl.
Diese Begebenheit steht im starken Kontrast zu dem, was die Brüder einst mit Josef taten. Damals verkauften sie ihn skrupellos in die Sklaverei – nun aber sind sie bereit, sich selbst zu opfern, um ihren jüngeren Bruder zu retten.
Josef erkennt durch diese Prüfung, dass seine Brüder sich wirklich verändert haben. Sie sind nicht mehr die gleichen Männer, die ihn einst verrieten.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: Maximilian Kolbe – Aufopferung aus Liebe
Ein starkes Beispiel für aufopfernde Liebe ist Maximilian Kolbe, ein polnischer Priester, der im Konzentrationslager Auschwitz inhaftiert war.
Eines Tages versuchten einige Häftlinge zu fliehen, und als Strafe wählten die Nazis willkürlich zehn Männer aus, die im Hungerbunker sterben sollten. Einer der Männer, Franciszek Gajowniczek, brach in Tränen aus und rief: "Meine Frau! Meine Kinder!"
Da trat Maximilian Kolbe hervor und bot an, an seiner Stelle zu sterben. Die Nazis akzeptierten. Kolbe ging freiwillig in den Tod, um einen anderen zu retten – so wie Juda bereit war, sein Leben für Benjamin einzusetzen.
Sein selbstloses Opfer wurde später als Akt der größten Nächstenliebe anerkannt. Kolbe starb, aber Gajowniczek überlebte und erzählte sein Leben lang von diesem Akt der Liebe und Gnade.
So wie die Brüder Josefs sich wandelten und für Benjamin einstanden, zeigt auch das Leben von Maximilian Kolbe, dass wahre Liebe sich in der Hingabe für andere beweist.
Fazit:
1. Mose 44 ist ein bewegendes Zeugnis dafür, dass Veränderung möglich ist. Wer Schuld erkennt, umkehrt und für andere eintritt, spiegelt Gottes Wesen wider – voller Gnade und Liebe.