Nach all den Prüfungen kann Josef sich nicht länger zurückhalten. Er gibt sich seinen Brüdern zu erkennen und bricht in Tränen aus. Ich bin Josef! Lebt mein Vater noch? (1. Mose 45,3). Die Brüder sind sprachlos zu groß ist der Schock. Derjenige, den sie einst verkauft hatten, ist nun der Herrscher über Ägypten.
Doch anstatt Vergeltung zu üben, vergibt Josef ihnen. Er erkennt in allem, was geschehen ist, Gottes Plan: Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch das Leben zu erhalten. (1. Mose 45,5).
Josef fordert seine Brüder auf, Jakob zu holen und mit ihren Familien nach Ägypten zu ziehen. Pharao stimmt zu und verspricht ihnen das beste Land. So wird aus einem Moment der Angst ein Moment der Gnade, Versöhnung und Rettung.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: Nelson Mandela Vergebung statt Vergeltung
Ein starkes Beispiel für Vergebung und göttliche Führung ist Nelson Mandela.
Mandela saß 27 Jahre lang im Gefängnis, weil er gegen die Apartheid kämpfte. Er hätte voller Hass und Rachegedanken aus der Haft kommen können. Doch stattdessen wählte er den Weg der Versöhnung.
Nach seiner Freilassung 1990 verzieh er seinen Unterdrückern und setzte sich als Präsident für ein geeintes Südafrika ein. Er sagte einmal: Wenn ich das Gefängnis mit Hass verlassen hätte, wäre ich immer noch ein Gefangener.
So wie Josef hätte Mandela Vergeltung suchen können, doch er entschied sich für Vergebung und veränderte damit eine ganze Nation.
Fazit:
1. Mose 45 zeigt eindrücklich, dass Vergebung der Schlüssel zur Heilung ist. Wer sich Gottes Plan anvertraut, kann selbst in schmerzhaften Erfahrungen einen höheren Sinn erkennen und zur Quelle des Segens für andere werden.