In 1. Mose 46 beginnt ein bedeutender neuer Abschnitt in der Geschichte Israels. Jakob erhält die Nachricht, dass sein geliebter Sohn Josef noch lebt. Trotz seiner Freude hat er auch Bedenken, nach Ägypten zu ziehen – ein fremdes Land mit einer anderen Kultur. Doch Gott begegnet ihm in einer Vision und sagt ihm zu, mit ihm zu sein.
„Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn ich will dich dort zu einem großen Volk machen.“ (1. Mose 46,3)
Mit diesem göttlichen Zuspruch macht sich Jakob mit seiner ganzen Familie auf den Weg. Das Kapitel listet ausführlich die Namen aller Nachkommen auf, die mit ihm nach Ägypten ziehen. Schließlich treffen Jakob und Josef nach vielen Jahren der Trennung wieder aufeinander. Die bewegende Szene zeigt, wie Gott seine Verheißungen trotz menschlicher Umwege erfüllt.
Josef stellt seine Familie dem Pharao vor, und sie erhalten das fruchtbare Land Goschen als Wohnsitz – ein Ort, an dem sie sich vermehren und zu einem großen Volk heranwachsen können.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: William Carey – Vertrauen in Gottes Führung
Ein beeindruckendes Beispiel für Vertrauen in Gottes Führung ist William Carey, der als „Vater der modernen Mission“ bekannt ist.
Ende des 18. Jahrhunderts war er überzeugt, dass Gottes Ruf ihn nach Indien führte, um das Evangelium zu verbreiten. Doch er stand vor großen Hindernissen: Er war arm, seine Frau wollte nicht mitgehen, und viele Kirchenführer hielten seine Mission für aussichtslos.
Trotz aller Zweifel ließ Carey sich nicht aufhalten. Er zog nach Indien, lernte die Sprache, übersetzte die Bibel und gründete Schulen und Druckereien.
Seine Arbeit legte den Grundstein für die christliche Mission in Asien. Ähnlich wie Jakob in 1. Mose 46 folgte auch Carey Gottes Ruf in ein fremdes Land – und erlebte, wie Gott seinen Gehorsam segnete und eine große Bewegung daraus entstehen ließ.
Fazit:
1. Mose 46 zeigt, dass Gott uns in neue und oft unbekannte Situationen führen kann, dabei aber seine Zusage niemals zurücknimmt. Wer seinem Ruf folgt, wird Segen empfangen – oft weit über das eigene Leben hinaus.