In 2. Mose 10 schickt Gott die achte und neunte Plage über Ägypten, doch der Pharao bleibt hart und weigert sich weiterhin, Israel ziehen zu lassen.
Die achte Plage bringt eine riesige Heuschreckenplage, die alle verbliebenen Pflanzen frisst. Ägypten hatte bereits durch den Hagel schwere Verluste erlitten, doch nun wird alles vernichtet. Die Heuschrecken bedecken das Land so dicht, dass die Erde nicht mehr zu sehen ist. Es bleibt nichts Grünes mehr übrig.
Der Pharao ruft Mose und Aaron und gibt zu:
„Ich habe gesündigt gegen den HERRN, euren Gott, und gegen euch.“ (2. Mose 10,16)
Doch sobald Mose für ihn betet und Gott die Heuschrecken verschwinden lässt, ändert der Pharao erneut seine Meinung und weigert sich, Israel gehen zu lassen.
Daraufhin folgt die neunte Plage: drei Tage lang absolute Finsternis in Ägypten. Die Dunkelheit ist so tief, dass die Menschen einander nicht mehr sehen und ihre Häuser nicht verlassen können. Doch im Land Gosen, wo die Israeliten wohnen, bleibt es hell.
Der Pharao versucht einen letzten Kompromiss: Die Israeliten dürfen ziehen, aber ihr Vieh soll bleiben. Mose lehnt ab – das ganze Volk mit allen Besitztümern muss Ägypten verlassen. Der Pharao wird wütend und droht Mose mit dem Tod, sollte er ihn nochmals sehen.
Das Kapitel zeigt, dass der Pharao trotz aller Zeichen und Wunder nicht bereit ist, Gottes Macht anzuerkennen. Seine scheinbare Reue ist nicht echt – er will nur Erleichterung, nicht Veränderung.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: Ignaz Semmelweis – Wahrheit wird oft erst spät anerkannt
Ein passendes Beispiel für jemanden, der klare Beweise lieferte, aber auf Widerstand stieß, ist Ignaz Semmelweis, ein ungarischer Arzt des 19. Jahrhunderts.
Semmelweis entdeckte, dass viele Frauen im Wochenbett starben, weil Ärzte ohne Händewaschen von Leichen Obduktionen direkt zu den Gebärenden gingen. Er wies nach, dass Händewaschen mit Desinfektionsmitteln die Todesfälle drastisch reduzierte.
Doch die Ärzte seiner Zeit weigerten sich, seine Erkenntnisse anzuerkennen. Sie fühlten sich in ihrer Ehre verletzt und lehnten seine Methode ab – ähnlich wie der Pharao, der trotz aller Wunder Gottes nicht nachgab.
Erst viele Jahre später, nach Semmelweis’ Tod, wurde bewiesen, dass er recht hatte. Die Wahrheit setzte sich durch – aber erst, nachdem viele Menschen unnötig gelitten hatten.
So wie Ägypten durch den Pharaos Sturheit unermesslichen Schaden erlitt, zeigt auch Semmelweis’ Geschichte: Wer Warnungen ignoriert, zahlt am Ende einen hohen Preis.