2. Mose 12 beschreibt eines der bedeutendsten Ereignisse in der Heilsgeschichte: das erste Passahfest und der Auszug aus Ägypten.
Gott gibt Mose und Aaron genaue Anweisungen für die Vorbereitung des Passahmahls. Jedes israelitische Haus soll ein fehlerloses Lamm schlachten und dessen Blut an die Türpfosten streichen. Dieses Blut ist das Zeichen, durch das die Israeliten vor der zehnten Plage bewahrt werden – der Vernichtung aller Erstgeborenen in Ägypten.
Gott ordnet an, dass das Passah mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern gegessen wird, und dass das Volk bereit sein soll, sofort aufzubrechen. Diese Nacht wird ein Wendepunkt in der Geschichte Israels: Die Israeliten werden endlich aus der Sklaverei befreit.
Um Mitternacht geschieht es: Jeder erstgeborene Ägypter stirbt, von den niedrigsten Knechten bis zum Sohn des Pharaos. Überall ist Klagegeschrei – doch kein einziger Israelit kommt zu Schaden.
Der Pharao gibt schließlich nach und befiehlt den Israeliten, Ägypten sofort zu verlassen. Das Volk zieht mit großem Reichtum aus, denn die Ägypter geben ihnen Silber, Gold und Kleidung.
Gott befiehlt, dass das Passahfest für immer ein Gedenken an diese Befreiung bleibt. Die Ereignisse in diesem Kapitel sind nicht nur historisch, sondern auch eine Vorschattung auf Christus, das wahre Passahlamm.
Welche Lehren ich für das heutige Leben daraus ziehen kann
Reales Beispiel: Dietrich Bonhoeffers Fluchtmöglichkeit – Doch er blieb
Ein beeindruckendes Beispiel für eine bewusste Entscheidung im Vertrauen auf Gottes Plan ist Dietrich Bonhoeffer.
1939 bot sich Bonhoeffer, einem bekannten Theologen und Gegner des Nazi-Regimes, eine sichere Möglichkeit zur Flucht in die USA. Viele seiner Freunde rieten ihm, diese Chance zu ergreifen, da sein Leben in Deutschland zunehmend gefährlich wurde.
Doch Bonhoeffer entschied sich anders. Er wusste, dass Gott ihn berufen hatte, in Deutschland zu bleiben und für die Wahrheit einzustehen – selbst wenn das bedeutete, dass er verfolgt oder getötet werden würde.
Er kehrte zurück, arbeitete im Widerstand gegen Hitler und wurde schließlich verhaftet und 1945 hingerichtet. Seine Entscheidung erinnert an die Israeliten, die sich auf Gottes Befehl hin bereit machten, Ägypten zu verlassen – im Vertrauen, dass Gott ihren Weg führt, auch wenn er unsicher oder gefährlich erscheint.