Josua 11 – Der lange Atem des Gehorsams


Texterläuterung

Nachdem die südlichen Städte Kanaans unterworfen wurden, formiert sich im Norden eine neue Koalition: König Jabin von Hazor ruft weitere Könige zusammen – mit zahlreichen Pferden, Wagen und einem riesigen Heer (V. 4). Die Lage wirkt bedrohlich. Doch Gott spricht:

„Fürchte dich nicht vor ihnen, denn morgen um diese Zeit will ich sie alle vor Israel erschlagen.“ (V. 6)

Josua greift überraschend an. Israel schlägt das vereinte Heer, verbrennt Hazor – die stärkste Stadt im Norden – und lähmt den Gegner. Wichtig: Josua verstümmelt die Pferde und verbrennt die Streitwagen, um nicht der Versuchung zu erliegen, seine Sicherheit auf militärische Stärke zu bauen (V. 9).

Der Bericht schließt mit einer Zusammenfassung: Josua führte aus, was Mose geboten hatte – ohne Abweichung. Es heißt:

„Lange Zeit führte Josua Krieg mit all diesen Königen.“ (V. 18)

Der Sieg kam nicht über Nacht, sondern durch Ausdauer, Treue und Gottes Beistand.

Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann

Reales Beispiel: George Müller – Vertrauen gegen jede menschliche Berechnung

George Müller (1805–1898), ein deutscher Christ, der in England wirkte, baute im 19. Jahrhundert Waisenhäuser für Tausende Kinder – ohne je um Spenden zu bitten.

Er begann mit einem einzigen Haus, betete für alles: Essen, Kleidung, Heizmaterial, Betten – und bekam alles zur rechten Zeit. Über Jahrzehnte versorgte er mehr als 10.000 Waisen, allein durch Glauben und Gebet.

Wie Josua vertraute er nicht auf sichtbare „Pferde und Wagen“, sondern auf Gottes Zusagen. Er sagte einmal:

„Gott lässt uns oft warten – aber nie zu lange.“

Sein Leben beweist: Wer treu, ausdauernd und gehorsam bleibt, kann Großes bewegen – ohne sich auf irdische Sicherheiten zu stützen. Es braucht nur einen langen Atem im Glauben.

Fazit:
Josua 11 zeigt: Der Weg zum Sieg ist oft lang, aber Gott geht ihn mit. Gehorsam, Ausdauer und Vertrauen in Gottes Führung sind die Schlüssel – auch gegen übermächtige Gegner.