Josua 24 – Die bewusste Entscheidung für den HERRN


Texterläuterung

Zum Ende seines Lebens ruft Josua das ganze Volk Israel nach Sichem, einen historisch und geistlich bedeutsamen Ort (vgl. 1. Mose 12,6–7). Dort hatten Abraham und Jakob Altäre gebaut – hier hatte Gott dem Volk erstmals das Land zugesagt. Jetzt ruft Josua sie auf, sich erneut für oder gegen Gott zu entscheiden.

In seiner letzten großen Rede erzählt Josua die Geschichte Israels vom Vater Abrahams bis zur Gegenwart (V. 2–13). Immer wieder hebt er hervor: „Ich gab euch… Ich führte euch… Ich rettete euch…“ – alles, was Israel ist, hat es dem HERRN zu verdanken.

Dann stellt Josua dem Volk eine kraftvolle Wahl:
„Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt! […] Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.“ (V. 15)

Das Volk antwortet entschlossen (V. 16–18), doch Josua konfrontiert sie nochmals scharf mit der Heiligkeit Gottes (V. 19–20). Als das Volk erneut bekennt, schreibt Josua den Bund auf und stellt einen großen Stein als Zeugen auf (V. 25–27).

Die letzten Verse berichten vom Tod Josuas (V. 29–31), vom Begräbnis Josefs in Sichem und von Eleasars Tod (V. 32–33). Der Bogen von Ägypten über die Wüste bis zur Sesshaftigkeit ist geschlossen. Israel lebt – mit dem HERRN – in seinem Erbteil.

Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann

Reales Beispiel: Sophie Scholl – Klare Entscheidung gegen das Unrecht

Ein eindrucksvolles Beispiel für mutige und bewusste Entscheidung ist Sophie Scholl (1921–1943), die junge Widerstandskämpferin der „Weißen Rose“. Mit gerade einmal 21 Jahren stellte sie sich mit ihrem Bruder Hans und anderen gegen das NS-Regime.

Die Geschwister verteilten Flugblätter in München und riefen zu Gewissensfreiheit und Widerstand auf. Nach ihrer Verhaftung zeigten sie bei Verhören und vor Gericht einen beeindruckenden Mut. Sophie sagte bei ihrer Verhandlung:
„Man muss doch etwas tun gegen diese Unmenschlichkeit!“

Ihre Haltung war klar: Nicht Mitlaufen. Nicht Schweigen. Sondern bewusstes Bekennen.
Wie Josua sagte: „Ich aber und mein Haus…“, so sagte Sophie: „Ich stehe zu dem, was ich tue.“ Ihre Treue zu Wahrheit und Gerechtigkeit kostete sie das Leben – aber ihre Stimme lebt.

Damit endet das Buch Josua – ein Buch von Verheißung, Kampf, Erfüllung und Entscheidung.