Zusammenfassung
Kapitel 7 schließt die Bergpredigt mit vielfältigen Mahnungen. Jesus warnt zunächst: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Mt 7,1). Statt den Splitter im Auge des Bruders zu bekritteln, soll jeder zuerst den eigenen Balken herausziehen. Er lehrt Vertrauen im Gebet: „Bittet, so wird euch gegeben...“ (Mt 7,7). Die Goldene Regel (Mt 7,12) fasst die Ethik zusammen. Es folgen Warnungen: Der Weg zum Leben ist schmal, falsche Propheten sind an ihren Früchten zu erkennen. Nicht alle, die „Herr, Herr“ sagen, werden gerettet, sondern die den Willen Gottes tun. Das Gleichnis vom Haus auf Fels versus Haus auf Sand beendet die Predigt mit einem Aufruf zum Tun.
Theologische Interpretation
Kapitel 7 fordert zur Entscheidung: Der Weg Jesu ist schmal, seine Ethik herausfordernd. Doch er verheißt Gottes Nähe für jene, die bitten, suchen, klopfen. Die Warnung vor Heuchelei, falschen Lehrern und bloßen Lippenbekenntnissen gipfelt im Bild des Hausbaus – nur wer hört und handelt, baut auf festen Grund. Die Goldene Regel verbindet jüdische Tradition mit Jesu radikaler Liebesethik. Seine Lehre geschieht mit göttlicher Autorität – hier spricht der Richter und Retter in einer Person.
Leitthema aus heutiger Sicht: Glaube bewährt sich im Tun – auf festem Grund
In einer Zeit von vorschnellen Urteilen (z.B. in sozialen Medien) fordert Jesus zur Selbstprüfung und Barmherzigkeit auf. Die Goldene Regel wird in Schulen, Dialoggruppen und Nachbarschaftsinitiativen gelebt. Falsche Lehren im Netz machen Unterscheidung nötig – Christen prüfen „Früchte“ geistlich. Das Haus-auf-Fels-Bild wirkt als Ermutigung: Wer Jesu Worte umsetzt, bleibt auch in Krisen (Pandemie, Verlust) standhaft. Diese Kapitel bringt Christen zum Kern: Glaube wird sichtbar im Lebensstil.
Fazit
Matthäus 7 bringt Jesu Bergpredigt zu einem kraftvollen Abschluss. Es geht um Herzenseinstellungen, echtes Tun statt bloßer Worte, und um tragfähige Fundamente im Leben. Die zentrale Botschaft lautet: Das Königreich Gottes ist nicht Theorie, sondern Praxis – sichtbar im liebevollen Umgang, im beharrlichen Gebet, in echter Nachfolge und in Entscheidungen, die auch dann Bestand haben, wenn der Sturm kommt. Jesu Worte fordern heraus – und geben zugleich Orientierung, Trost und Ziel. Wer sie hört und tut, steht fest – auch in den Herausforderungen unserer Zeit.
Studienfragen