Impuls: Sein Reich

Wer oder was kommt da? Jeden Tag überschlagen sich die Meldungen, kommen neue Zahlen, neue Maßnahmen, neue Einschränkungen. Es ist ein Kommen und Gehen, auch der Meinungen.
„Warum äußerst du dich nicht zu dieser Krise?“, fragen einige. „Du musst doch auch eine Meinung dazu haben.“ Ja, die habe ich und behalte sie weiterhin schön für mich. Warum?
Bei gefühlt 80 Millionen Coronaexperten in unserem Land habe ich sicher nicht die eine Meinung, die zur Wahrheit noch fehlt. Was sollte ich auch als Laie über eine Krankheit sagen, deren Ausmaß und Tücke wir bis heute kaum kennen. Wenn ich im März gesagt hätte: ich denke, der schwedische Weg der Selbstverantwortung mit wenig Regulierung ist der richtige, wäre ich heute blamiert: Schweden geht inzwischen den Weg aller anderen Staaten und hat gerade mit 5055 Toten im November die höchste Zahl der Toten eines Monats seit der spanischen Grippe. Hätte ich gesagt: Corona ist doch nicht viel mehr als eine kleine Grippe, würden mich weltweit 1,6 Mill. Coronatote Lügen strafen, denn Grippetote gab es in den letzten Jahren im Höchstfall 0,65 Mill pro Saison weltweit. Oder hätte ich im April gesagt, Frau Merkel mache alles falsch, müsste ich heute eingestehen, dass Deutschland mit Platz 49 der Länderliste der Toten pro 1.Mill. Einw. nicht so falsch liegen kann. Heute wird gerade in den Nachrichten gejammert: Wären wir im Oktober Frau Merkels Ruf nach einem strengen Lockdown gefolgt, stünden wir jetzt eventuell besser da.
Ihr seht: ich hätte in diesem Jahr reichlich Gelegenheit gehabt, mich zu irren und mich als unglaubwürdiger Zeitgenosse zu erweisen. Denn es ist leicht, Forderungen und Thesen zu formulieren, wenn man keine Verantwortung dafür übernehmen muss!
Meinungen, Vermutungen, Einschätzungen kommen und gehen und bringen uns nicht weiter. Und mitten in dieses Durcheinander unserer Hoch und Tiefs, kommt einer, der den Weg weiß, einer, der die Wahrheit kennt, einer, der ein Ziel hat, einer, dem wir vertrauen dürfen, einer, der uns Hoffnung bringt. Einer, der uns seit 2000 Jahren täglich zuruft: „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.“ (Matth. 11:28) Er kommt zu uns und wir dürfen wie die Hirten zu ihm kommen. Das bedeutet Advent.
Das ist Gottes Antwort auf die Krise. Ihm ist das Wohlergehen unserer Seele weit wichtiger als kulturelle Ereignisse, geschlossene Läden oder Urlaubsreisen.
Er kommt zu uns und gibt unserem Leben neue Richtung und neue Hoffnung. Darüber dürfen wir uns freuen. An jedem neuen Tag und bei allem, was um uns herum passiert.
Habt noch eine gute Adventszeit mit den beiden letzten Versen der Bibel aus Offb. 22, Vers 20b-21
Jesus sagt: „ »Ja, ich komme bald!« - Amen! Ja, komm, Herr Jesus!
Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch allen!“