Impuls:
Perspektive
Ist
es dir gelungen, in der vergangenen Woche einen kleinen Schatz in
deinem Leben zu entdecken? Oder haben sich doch wieder die
großen Dinge dazwischen gedrängt? Jemand
meinte zum letzten Gruß: Es ist wirklich oft nicht so
einfach, die kleinen Kostbarkeiten im Leben zu finden oder
wahrzunehmen. Ja, es kommt auf unsere Perspektive an,
aus der heraus wir etwas wahrnehmen. Wer auf den Nordostsee Kanal
schaut, sieht zuerst die großen und mächtigen Schiffe.
Durch ihre Bewegung und die leuchtenden Farben sind sie ein
besonderer Reiz für unsere Augen. Da sehen wir das Kleine,
Winzige am Ufersaum, wenn überhaupt, erst auf den dritten
Blick. Nicht so Gott. Die Bibel sagt von ihm, dass er alles im
Blick hat: den kleinen Spatzen ebenso wie die großen
Angelegenheiten der Weltgeschichte. Von seinem Standpunkt aus
sind Großes und Kleines gleichrangig. Ich wollte diesen
besonderen Blickwinkel einmal nachempfinden. Dazu musste ich auf
die Knie gehen und schoss, fast auf dem Boden liegend, obiges
Photo. Und siehe da: Das riesige Schiff und das kleine
Blumenarrangement werden beide sofort vom Betrachter des Bildes
wahrgenommen; sie sind also fast gleichwertige
Bildelemente. Perspektivwechsel ist nicht immer einfach. Man
muss ihn wollen und manchmal macht er uns Mühe, wenn wir
runter auf die Knie müssen, um z.B. alte Perspektiven
aufzugeben, ohne die neuen schon gefunden zu haben. Aber wir
sollten diese Mühe nicht scheuen, die Dinge in unserer
Umgebung so zu sehen und zu bewerten, wie Gott es tut. Denn dann
sehen wir den Bettler am Straßenrand, die stressigen,
Homeoffice geschädigten Kinder und die ständig Liebe,
Aufmerksam-keit und Zeit einfordernde Nachbarin anders. Was
ihr getan habt einem meiner Geringsten, das habt ihr mir getan.,
verspricht Jesus in Matth. 25:40. Ich kleiner Mensch, kann also
etwas für Gott tun? Fantastisch! Ich bin in Seinem Blickfeld
ein bestimmendes Element? Großartig. HERR, dann will ich
diese Dinge, die mir oft so schwer fallen, für dich tun.
Dann will ich mir deine Perspektive zu eigen machen und lernen,
meinen Nächsten mit deinen Augen zu sehen.Wo ist ein Gott
wie du, der um das Leben eines Spatzen weiß und der die
Zahl der Haare auf meinem Haupte kennt? Eben dieser Gott will
bei uns sein, wenn wir ihn lassen. Er hilft uns, manches Große
in unserem Leben ein wenig unwichtiger werden zu lassen und
anderes, was uns nebensächlich und anstrengend erscheint,
mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Gott helfe uns dazu.
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