Christlicher Impuls

Christlicher Impuls


Impuls: Rückzug

Halten wir das noch aus, keine Besuche von Verwandten, Freunden, Bekannten? Muss nun nicht endlich Schluss sein damit? Ist das noch zumutbar?
Früher war die Meinung weit verbreitet, dass jedes größere Unheil ein Strafgericht Gottes sei. Heute wissen wir, das es andere Erklärungen gibt: vieles sind verstehbare Katastrophen.
Umso mehr erstaunt der Rat, den Jesaja dem Volk in einer bestimmten Situation gibt, nämlich sich einzuschließen und abzuwarten bis das Unheil vorüber gegangen ist.
Das ist doch ungeheuerlich: Jesaja, die Leute müssen doch raus aufs Feld, die haben andere zu versorgen, und am Sabbat muss man doch in die Synagoge. Wie ist es mit den Freiheitsrechten, der Bewegungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Religionsfreiheit u.s.w. Dieser Bibelvers geht gar nicht! Wer zu Hause sitzt, hat solche Freiheitsrechte nicht mehr, denken viele.
Doch, die hat er, wenn auch nur begrenzt aber für einen guten Zweck: er rettet womöglich sich und die Seinen und er schützt bei Ansteckungsgefahr seinen Nächsten davor, sich bei ihm anzustecken. Darum tragen wir Masken, nicht um uns, sondern um den Nächsten zu schützen. Nicht weil es mir sinnvoll erscheint, sondern weil die ängstliche Dame neben mir im Supermarkt sich sicherer fühlt, wenn ich eine trage. Es geht um meinen Nächsten und damit auch um mich.
Wie lange soll dieser Zustand andauern? Bis das Unheil vorübergegangen ist, sagt Jesaja. Nicht länger und nicht kürzer. Nur für einen „Augenblick“? Ein paar Wochen und Monate sind sicher ein „Augenblick“ verglichen mit unserer Lebenszeit, in der wir ohne Einschränkungen leben können. Wie die Zeit nutzen? Ich fand einen Artikel in einer Kirchenzeitung, der vor 100 Jahren in den USA zur Zeit der Spanischen Grippe verfasst wurde. Der Text auf dem Bild oben rechts lautet:

„Hier in Springfield sind alle Kirchengemeinden, Missionen inklusive der „Assembly of God“ wegen der Seuche „Spanische Grippe“, die in der Stadt tobt, geschlossen. Der Weg zum Vater, der uns liebt, und der Weg zu seinem Ohr aber ist offen und wir finden, das ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für zusätzliche Gebetszeit für unsere Missionare und Soldaten, und um einen Regen des Segens für die ganze Welt zu erbitten. Wo Gemeinden geschlossen sind, sollten die Gläubigen die Zeit, die sie sonst im Gottesdienst verbringen, dem Lesen des Wortes Gottes und dem Gebet widmen. Und Er, dessen Ohren immer offen sind für die Beter im Kämmerlein, wird dich öffentlich belohnen“ Noch ein wenig Geduld, dann erhalten wir unsere Öffentlichkeit zurück!

Lasst uns in diesem Sinne weise handeln.
Bleibt behütet und gesegnet.