PHILOSOPHIE DIESER HOMEPAGE


Unser Leben besteht, meiner Meinung nach, aus drei wichtigen Bereichen, denen wir allerdings eine sehr unterschiedliche Bedeutung beimessen.
MENSCHENLAND (ich, Leib) Ist, uns allen am geläufigsten, die reale Wirklichwelt. Sie ist bestimmt durch eine Fülle festgelegter, unwandelbarer Gesetzmässigkeiten, auf die wir kaum oder nur sehr wenig Einfluss haben. Sie ist sehr kompliziert geworden, denn gerade, wenn wir meinen, etwas verstanden zu haben von der scheinbaren Verworrenheit dieser Welt, scheitern wir an anderer Stelle mit unseren Erfahrungen und Regeln. Somit erscheint vielen von uns dieses Leben als ein ständiger Wechsel von Hinfallen und Aufstehen. In der verwöhnten Gesellschaft westlicher Prägung muss nun aber niemand mehr um seine physische Existenz kämpfen. (Ein solcher Kampf war jahrhundertelang Lebenserfüllung). Also versuchen einige unter anderem mit Hilfe von Kicks ihr Leben attraktiv und lebenswert zu machen. Andere versuchen, Gleiches durch Freundschaften oder Beziehungen zu erreichen, was aber leider auch immer häufiger zum Scheitern verurteilt ist. Welche Blüten diese Suche nach Sinn treibt, sehen wir nicht nur in Drogenkonsum oder Sexualität, sondern auch im Anhäufen von Gütern und in der Hinwendung zu ständig neuen esoterischen Erfahrungen. Misslingen die Versuche, der unruhigen Seele Ruhe zu verschaffen, werden wir neurotisch, depressiv und unser Leben erscheint uns nicht mehr lebenswert. Dieser Zustand wird noch dadurch verschlimmert, dass wir uns ständig mit anderen vergleichen, denen es scheinbar besser geht. Wir bemerken nicht, dass menschliche Existenz, unser Ich, noch aus zwei anderen meist vergessenen Quellen gespeist wird: FEENLAND und GOTTESLAND.
FEENLAND (Es, Seele) ist die „innere Wirklichwelt“, die Welt unserer Phantasie und unserer Gefühle. Diese Welt, aus der auch unserere Triebe stammen (Es), ist heute vielfach heillos durcheinandergeworfen und zerbrochen, so dass wir diese Bedürfnisse lieber in das MENSCHENLAND transportieren, also außerhalb von uns selbst ablaufen lassen. (wir „lassen leben“) Etliche Menschen projizieren diese Sehnsüchte auch in das GOTTESLAND, was fatale Folgen hat, da sie dadurch ihre Vorstellungen einer Welt geben wollen, die nach den Regeln eines anderen funktioniert. Somit werden auch sie scheitern und letztendlich unerfüllt bleiben. Unsere Gefühle sind zwar oft flatterhaft und sehr zerbrechlich, daher wählte ich „Feen“ für ihre Darstellung, aber sie gehorchen durchaus einer Gesetzmäßigkeit, die verständlich und nachvollziehbar ist. Diese „innere Wirklichwelt“ kann also in wunderbarer Weise von uns gestaltet und dadurch beherrscht werden und stellt dann für gewisse unerfüllte Hoffnungen und Sehnsüchte, für unausgelebte und unauslebbare Wünsche einen Frei- und Schutzraum dar, den wir leider weitgehend vergessen haben. Wichtig aber ist, sich nicht in FEENLAND zu verlieren , das wäre genauso fatal, als lebte man nur in MENSCHENLAND. Diese Tatsachen waren schon dem mittelalterlichen Menschen wohlbekannt (verliegen/verriten).
GOTTESLAND (Überich, Geist) ist die dritte Komponente unseres menschlichen Lebens: die „religiöse Wirklichwelt“, eine Welt, die im sogenannten aufgeklärten Europa leider sträflich vernachlässigt wird. Auf dieser Erde leben 6 Milliarden Menschen, seit Menschengedenken und bei jeder Entdeckung fremder Völker stellt man fest, dass diese irgendeine Form von Religiosität besitzen, doch wir Mitteleuropäer unserer Tage glauben nun fest zu wissen und behaupten zu können, dass die ganze Welt sich geirrt habe. Wie töricht! Die „religiöse Wirklichwelt“ gehorcht nicht unseren Vorstellungen und Wünschen, daher ist der Satz: Ich habe meinen eigenen Glauben, auch unsinnig. Die Gesetze von GOTTESLAND wurden von einem anderen erdacht und wir können uns wehren oder sie annehmen, eine andere Wahl haben wir nicht. Nur die Zugänge zu dieser Welt erlebt jeder Mensch anders. Wir gestalten Gottesland nicht, wir gehen nur hinein oder bleiben draußen. Das mag für Macher-Menschen sehr deprimierend erscheinen, aber es gibt nun dankenswerterweise ein paar Dinge, die nicht in menschliche Hand gelegt wurden, denn der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Ernesto Cardenal, Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, sagt in seinem prämierten Buch über die Liebe Gottes: „Gott lebt auf dem Grunde der Seele eines jeden Menschen, verborgen unter der Last und dem Schmutz unseres Lebens“ Was suchen wir Menschen denn eigentlich? Diese Frage wird von allen Psychologen einhellig beantwortet: der Wert, der alle drei Welten mehr oder minder unsichtbar erfüllt, heißt: Liebe. Der christliche Gott sagt von sich, er sei die Liebe. Kommen Unzufriedenheit und Unruhe unserer Tage daher, dass wir diese Liebe nicht finden, weil wir Gott nicht suchen?
Mir scheint es mit diesen drei Welten wie mit drei Zahnrädern zu sein: Nur das obere (Gottesland) dreht die beiden anderen in vollkommener Harmonie. Dreht man aber selbst in eigenem Rhythmus oder gar anders herum, brechen nur Zähne heraus. Das ist schmerzhaft und letztendlich dauerhaft zerstörend.
Und nun schau, Wanderer, was du aus jedem Land für dich mitnehmen kannst!

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