Re: Originaltext von damals


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Abgeschickt von manowa am 03 Mai, 2001 um 01:48:22:

Antwort auf: Re: Originaltext von damals von Manuel H. am 02 Mai, 2001 um 19:23:19:

Hallo manuel,
redest vom spirituellen, kannst du mir noch mal genau erklären, was du darunter verstehst? Ich vermute du meinst daß, was kant das "ding an sich" nannte. Er unterschied zwischen dem "ding für uns" und dem "ding an sich", ich würde es individualwelt und dingliche welt nennen. Die individualwelt wird wie der name schon sagt nur vom individuum wahrgenommen, sie ist die summe aller vier bewußtseinselemente (du erinnerst dich: wahrnehmungen, erinnerungen, gefühle und gedanken) und verschmilzt als solche mit dem individuum. Ich behaupte, daß das, was wir erfahren ein teil von uns selbst ist und in der realität, also der dinglichen welt gar nicht existiert. Um den begriff der individualwelten zu veranschaulichen: stell dir vor, jeder von uns, also jedes individuum fliegt in einer seifenblase durch einen dunklen und unbelebten raum. Alles was wir von diesem raum wahrnehmen, sehen wir duch die brille unserer eigenen membran, die bunt schillert und auch bilder der anderen blasen zeigt. Und manchmal wenn das licht günstig steht, sehen wir uns selbst, verzerrt und reflektiert. Aber niemand kann all die blasen von außerhalb herumschwirren sehen, das würde eine "göttlichen" blick bedeuten. Das problem ist die geschichte mit dem original und der kopie. wir sind mit unseren wahrnehmungen als schnittstelle zur außenwelt auf die begrenztheit unserer sinnesorgane angewiesen und halten das, was unser gehirn daraus macht für real. Wenn ich etwas sehe, weiß ich nicht wie es wirklich aussieht, wharscheinlich sieht es überhaupt nicht aus. Die welt der originale, also die der"dinge an sich", die für dich wie ich vermute gott bedeutet, ist für mich bloße eigenschaftslose materie, die selber nichts spirituelles und auch kein bewußtsein hat (also keinen göttlichen blick). So gesehen, kannst du mich ruhig einen materialisten schimpfen. Der "geist" wird den dingen erst durch uns selbst eingehaucht, indem wir eigenschaften in die dinge hereininterpretieren, indem wir die wahrnehmungen der dinge mit erinnerungen, gefühlen und gedanken koppeln. Mein fazit: jeder ist in seiner privaten welt sein eigener gott. Das klingt für mich am logischsten und die logik ist vielleicht die einzige universell geltende sprache.



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