2. Mose 15 – Lobgesang und bitteres Wasser


Nachdem Gott das Rote Meer geteilt und sein Volk gerettet hat, folgt in 2. Mose 15 ein Loblied auf Gottes Macht und Treue. Dieses Kapitel zeigt, wie Israel auf die überwältigende Rettung durch Gott reagiert: mit Dankbarkeit und Anbetung.

Das Kapitel beginnt mit dem Lied des Mose, einer poetischen Feier des Sieges Gottes über die Ägypter. Es enthält zentrale Glaubenssätze:

„Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil.“ (Vers 2)

„Wer ist dir gleich unter den Göttern, HERR?“ (Vers 11)

Mose und das Volk erkennen an, dass Gott allein der Sieger ist. Es war nicht ihre eigene Kraft, sondern Gottes Hand, die die Feinde besiegte und Israel befreite.

Dann nimmt Mirjam, die Schwester des Mose, eine führende Rolle ein: Sie greift zur Pauke und führt die Frauen in einen freudigen Tanz. Dies ist das erste Mal in der Bibel, dass eine Frau als geistliche Leiterin erwähnt wird.

Doch der Jubel währt nicht lange. Drei Tage nach dem Wunder geraten die Israeliten in eine neue Prüfung: Sie finden nur bitteres Wasser in Mara. Das Volk murrt – doch Mose betet zu Gott, und Gott zeigt ihm ein Holz, das das Wasser süß macht.

Das Kapitel endet mit Gottes Zusage: Wenn Israel ihm gehorcht, wird es gesund bleiben und seinen Segen erfahren.

Welche Lehren ich für das heutige Leben daraus ziehen kann

Reales Beispiel: Fanny J. Crosby – Dankbarkeit trotz Leid
Ein beeindruckendes Beispiel für Gotteslob trotz Prüfungen ist Fanny J. Crosby, die berühmte christliche Liederdichterin des 19. Jahrhunderts.

Fanny wurde als Baby durch einen ärztlichen Fehler blind. Doch anstatt sich in Verbitterung zu verlieren, widmete sie ihr Leben dem Lob Gottes.

Trotz ihrer Blindheit schrieb sie über 8.000 Hymnen, darunter Klassiker wie „Blessed Assurance“ („Gesegnete Gewissheit“) und „To God Be the Glory“ („Gott allein sei die Ehre“). Ihr Herz war voller Dankbarkeit – nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Prüfungen. Sie sagte oft, dass sie Gott für ihre Blindheit dankte, weil sie dadurch umso stärker auf ihn vertraute.

Wie Israel am Roten Meer sang sie Gottes Lob – nicht, weil ihr Leben leicht war, sondern weil sie wusste, dass Gott ihr Retter war.