Josua 13 – Noch viel Land einzunehmen


Texterläuterung

Josua 13 beginnt mit einem bemerkenswerten Satz:
„Josua war alt und hochbetagt. Und der HERR sprach zu ihm: Du bist alt geworden, aber es bleibt noch sehr viel Land einzunehmen.“ (V. 1)

Trotz aller bisherigen Erfolge ist das Werk nicht abgeschlossen. Die Liste der noch unbesetzten Gebiete ist lang – vor allem das Philisterland und Teile des Nordens. Doch statt Josua selbst in den Kampf zu schicken, gebietet Gott: „Verteile nun dieses Land zum Erbteil unter Israel.“ (V. 7)

Gott sieht voraus: Die Eroberung wird nicht mehr zentral organisiert, sondern liegt nun in der Verantwortung der einzelnen Stämme, die das ihnen zugeteilte Gebiet noch in Besitz nehmen müssen.

Es folgen lange Abschnitte über die Aufteilung des Gebiets östlich des Jordans, das bereits zu Moses Zeiten den Stämmen Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse gegeben wurde (V. 8–33). Dabei wird auch an Mose als Führer und Gesetzgeber erinnert – sein Auftrag lebt weiter, auch wenn er nicht mehr da ist.

Erwähnenswert ist der wiederholte Satz:
„Nur dem Stamm Levi gab er kein Erbteil; denn die Opfer des HERRN […] das ist ihr Erbteil.“ (V. 14 und 33)
Die Leviten leben vom Dienst für Gott – ihr Erbe ist nicht Land, sondern Gott selbst.

Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann

Reales Beispiel: Lilias Trotter – Aufgeben für das Eigentliche

Lilias Trotter (1853–1928) war eine britische Malerin mit außergewöhnlichem Talent. Der berühmte Kunstkritiker John Ruskin hielt sie für ein Genie. Doch Lilias spürte einen Ruf Gottes – und verzichtete auf eine Karriere als Künstlerin, um Missionarin in Algerien zu werden.

Sie verbrachte Jahrzehnte in Nordafrika, lebte unter schwierigen Bedingungen, gründete Bibelkreise für Frauen, schrieb Andachten und Gedichte – oft krank, häufig verkannt. Viele ihrer Missionsversuche blieben scheinbar ohne sichtbaren Erfolg.

Aber Lilias sah weiter. Wie Josua wusste sie:
„Es bleibt noch viel Land einzunehmen.“

Ihr Leben wurde zum stillen Fundament für spätere christliche Arbeit im Maghreb. Ihre Zeichnungen und Worte inspirieren noch heute – weil sie nicht aufgab, sondern das Eigentliche suchte: Gott selbst.

Fazit:
Josua 13 erinnert uns: Auch wenn wir älter werden oder Grenzen spüren – Gottes Ruf bleibt lebendig. Es bleibt noch viel Land einzunehmen – und Gott ruft uns, ihm treu zu dienen, Schritt für Schritt.