Josua 14 – Kaleb: Treue, die belohnt wird


Texterläuterung

Josua 14 berichtet von der Landzuteilung an die einzelnen Stämme. Doch bevor es damit richtig losgeht, tritt Kaleb, der Sohn des Jefunne, vor Josua und erinnert ihn an eine alte Verheißung:
„Du weißt, was der HERR zu Mose […] meinet- und deinetwegen gesagt hat.“ (V. 6)

45 Jahre zuvor hatte Kaleb als einer der zwölf Kundschafter das Land erkundet. Nur er und Josua hatten dem Volk Mut gemacht – die anderen verbreiteten Angst. Wegen ihres Glaubens erhielten Josua und Kaleb von Gott die Verheißung, das Land betreten zu dürfen.

Nun, mit 85 Jahren, fordert Kaleb die Erfüllung dieser Verheißung ein:
„Ich bin heute noch so stark wie damals […]. So gib mir nun dieses Gebirge, von dem der HERR geredet hat.“ (V. 10–12)

Er wählt nicht das bequemste Erbteil, sondern Hebron, ein schwer befestigtes Gebiet mit Anakiter-Giganten. Kaleb will es mit Gottes Hilfe erobern – im festen Vertrauen, dass der Herr mit ihm sein wird (V. 12).

Die Verse schließen mit der Feststellung:
„Denn er folgte ganz dem HERRN, dem Gott Israels.“ (V. 14)

Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann

Reales Beispiel: Festo Kivengere – Vergeben statt Vergelten

Festo Kivengere (1919–1988), ein anglikanischer Bischof aus Uganda, war ein mutiger Zeuge für Christus unter der brutalen Diktatur Idi Amins. Als Amin begann, Christen zu verfolgen, viele zu foltern und zu töten, floh Kivengere ins Exil.

Statt zum Hass aufzurufen, schrieb er 1977 ein Buch mit dem Titel:
„Ich liebe Idi Amin – eine Botschaft von Gnade und Vergebung“

Sein Glaube war wie der Kalebs: geprägt von Langmut, geistlicher Reife und unerschütterlichem Vertrauen auf Gottes Souveränität. Nach dem Sturz Amins kehrte er zurück, um Gemeinden zu stärken und Versöhnung zu fördern – ohne Bitterkeit.

Wie Kaleb hielt Kivengere fest an dem, was Gott verheißen hatte – selbst wenn der Weg dorthin lange und gefährlich war. Und am Ende sah er Frucht.

Fazit:
Josua 14 zeigt uns: Wer Gott über Jahrzehnte treu bleibt, wird seine Verheißung erleben. Kaleb erinnert uns daran, dass echter Glaube nicht aufgibt – sondern mutig bleibt bis zum Ziel.