Texterläuterung
Josua 15 beschreibt das Erbteil des Stammes Juda, des größten und bedeutendsten der zwölf Stämme. Die Grenzlinien sind präzise und umfangreich (V. 112) sie reichen vom Toten Meer bis zur Küstenebene und vom Süden bis zu den Bergen im Landesinneren. Dieses Gebiet umfasst auch bedeutende Städte wie Hebron, das Kaleb als persönliches Erbteil erhält (V. 13).
Kaleb ist erneut im Blickpunkt. Er vertreibt drei Söhne des Riesen Anak aus Hebron ein Beweis seines Mutes und Gottvertrauens (V. 14). Anschließend erobert Otniel, Kalebs Neffe, die Stadt Debir als Lohn erhält er Kalebs Tochter Achsa zur Frau (V. 1517). Achsa erweist sich als kluge Frau: Sie bittet Kaleb um Quellen, damit das neue Land fruchtbar wird und Kaleb schenkt ihr Ober- und Unterquellen (V. 1819).
Der Rest des Kapitels listet 112 Städte mit ihren Dörfern auf ein detailliertes Inventar, das zeigt: Die Verheißung Gottes ist konkret, zugeteiltes Land, Ort für Leben. Doch das Kapitel endet auch mit einem Hinweis auf unvollendete Eroberung:
Die Jebusiter [
] wurden nicht vertrieben; und Jerusalem blieb bei ihnen. (V. 63)
Ein Hinweis, dass das Erbe nicht nur empfangen, sondern auch verteidigt und gestaltet werden muss.
Was ich Positives aus der Lektüre mitnehmen kann
Reales Beispiel: Frances Ridley Havergal Gaben fruchtbar machen
Frances Ridley Havergal (18361879) war eine englische Dichterin und Musikerin, die früh als hochbegabt erkannt wurde. Sie beherrschte mehrere Sprachen, vertonte Psalmen, schrieb geistliche Lieder und stellte ihre Gaben Gott zur Verfügung.
Nach einer geistlichen Krise schrieb sie das Lied:
Nimm mein Leben, Herr, und weihe es dir.
Sie verstand: Gottes Erbe ist nicht nur Geschenk, sondern auch Auftrag zur Fruchtbarkeit. Wie Achsa bat sie nicht um bequemes Land, sondern um Quellen geistliche Tiefe, Leitung, und Gottes Geist.
Ihr Wirken beeinflusst bis heute die Welt der Kirchenlieder. Ihr Leben zeigt:
Geerbte Gaben werden erst lebendig, wenn man sie Gott zurückgibt.
Fazit:
Josua 15 erinnert uns: Gott gibt Land aber wir müssen es gestalten. Verantwortung gehört zur Verheißung. Wer wie Kaleb, Otniel und Achsa mutig und klug handelt, wird erleben, dass Gottes Gaben Frucht tragen für viele.