Impuls:
Angst
Es gibt Momente, da nützt alles Singen nichts
und selbst die schönste Melodie vermag einen nicht
aufzumuntern. Wir sind verzagt, traurig und Angst ergreift Besitz
von uns. Angst ist wichtig für unser Leben, sie schützt
uns vor Leichtsinn und mahnt rechtzeitig, wenn uns
Lebensnotwendiges fehlt. Schon Jesus sagte seinen Jüngern:
In der Welt habt ihr Angst... (Joh. 16:33) Er stellt
Angst als etwas ganz Selbstverständliches hin, das jeder
Mensch hat. Aber so wie eine Allergie eine Überreaktion
des Körpers ist, gibt es Ängste, die überaus groß
werden können und dann ein zerstörerisches Werk
beginnen. Schon zu Beginn des Sommers hat die
Apfelgespinstmotte die Büsche auf dem Bild oben eingehüllt
in ihr feines Netz. Ihr dichtes Gespinst hat den beiden Büschen
schwer geschadet: ohne Blätter, vertrocknet, abgestorben,
sind sie ein Anblick des Jammers. So macht es auch die Angst.
Sie wickelt den Menschen sanft ein und er spürt
kaum, wie alle Freude, aller Lebensmut langsam in im erstirbt.
Angst essen Seele auf heißt ein Film von Rainer
Werner Fassbinder. Das ist das Wesen der Angst, alles Schöne,
Helle, Freundliche in uns zu verderben. In der momentanen Krise
findet sie viele Opfer. Was kann man dagegen tun? Als der
Prophet Jona im Bauch des Fisches saß, rief er zu dem
Herrn. Er ergab sich nicht passiv der Angst, er unternahm etwas
gegen sie. Er rief, er schrie seine Angst heraus, das war
wohltuend aber noch nicht alles. Es heißt, der Herr
antwortete ihm. Das tut er auch heute auf vielerlei Art: durch
sein Wort, ein Lied, einen Anruf, einen lieben Gruß, ein
Blick, ein Lächeln...... Wenn deine Angst übergroß
wird, dann verändere die momentane Situation. Liegst du
nachts grübelnd im Bett, bleibe nicht liegen, sondern stehe
auf und geh an deinen Lieblingsplatz. Wenn dir in deiner Wohnung
die Decke auf den Kopf fällt, gehe nach draußen,
befällt dich die Angst im Dunkeln, mache Licht an. Ergib
dich nicht passiv der Angst, werde aktiv. Rede mit Gott, auch
wenn es sich anfühlt, als redetest du mit dir selbst. Klage
ihm dein Leid und erwarte seine Antwort. Koch dir einen Tee
oder lies in einem Buch, schreibe in dein Tagebuch oder schau dir
etwas im Fernseher an. Nur bleib nicht passiv! Jona rief,
schrie sein Leid hinaus. Er ist gegen die Angst angegangen. Das
ist zu schaffen, weil Jesus fortfährt:...aber seid
getrost, ich habe die Welt überwunden Damit hat er
auch die Angst besiegt. Sie hat ihre zerstörerische Macht
verloren. Mögest du diese Woche frei von allen Ängsten
dein Leben genießen können.
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