Impuls:
Geringes
Was
haben wir in den letzten Tagen erlebt? War es uns genug, in der
Hand Gottes zu sein? Reichte uns sein Lebenswasser aus oder stand
uns der Sinn nach Wein, nach Anerkennung, nach Größerem? Wollen
wir nicht gerne alles noch ein bisschen besser, bequemer und
bedeutender? Daran ist im Prinzip nichts Falsches, denn das
ist menschlich. Göttlich hingegen ist es, sich mit wenig
zufrieden geben zu können, ja sogar mit dem, was von
Menschen verachtet ist und bei niemandem etwas zählt. In
Norwegen gibt es auf der Strecke der Flambahn einen berühmten
Wasserfall, den Kosfjossen. Der Zug hält für 15 Minuten
zum Fotostopp, aber es ist fast unmöglich, im Sprühnebel
und inmitten der von allen Seiten drängenden und schubsenden
Menschen vernünftige Fotos von diesem Naturschauspiel zu
machen. Am Nordostseekanal in Höhe des alten Burger
Hafens drängte sich niemand, als ich das kleine
Blumenarrangement am Wassersaum fotografierte. Es ist so schlicht
und einfach, dass es leicht zu übersehen ist. Und doch ist
es wunderschön. Gottes kleine leise, Welt in unserer großen,
lauten zu entdecken, ist eine Gnade. Das kurze Lächeln, die
kleine Aufmerksamkeit, der freundliche Blick, der flüchtige
Gruß bedeuten sie uns etwas? Wenn ja, sind wir gut
davor. Weil uns aus ihnen heilsame Freude erwachsen kann für
unser oft so freudloses. kompliziertes und aufreibendes Leben.
Und gerade wenn ich mich selbst zu den Geringen
dieser Welt zähle, weiß ich mich von Gott geliebt. Das
bestärkt in mir neu den Wunsch das zu wollen, was Gott will,
zu erwählen, was Gott sich erwählt hat und das Große
manchmal groß sein zu lassen.
Suche und finde die
kleinen Kostbarkeiten in deinem Leben. Gott helfe dir dazu
und begleite dich in seinem Segen.
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