Impuls:
Scherben (Buß- und Bettag)
Zugegeben,
wertvoll sind Scherben nicht, herausgebrochen aus dem Großen
und Ganzen machen sie keinen Sinn. Wir alle kennen das. Da fällt
etwas herunter, zerschlägt, wir fegen es zusammen und ab
damit in den Müll. Ein anderes Schicksal haben vielleicht
die Scherben des wertvollen Lieblingstellers, die bewahren wir in
einer Schublade auf, weil wir sie ja eigentlich irgendwann
zusammenkleben wollten. Und dann geraten sie in Vergessenheit.
Wer repariert heute noch Teller? So ist es auch mit unserem
Leben. Manches, was wir so gerne wollten, hat sich für uns
zerschlagen, anderes haben wir selbst zerschlagen, weil wir
ärgerlich und verletzt waren. Das Zerbrochene bewahren
wir in den Schubladen unserer Seele auf, verdrängen es
dorthin und mit ein wenig Glück vergessen wir es gar.
Niemand soll unsere Verletzungen sehen, wir wenden viel Zeit und
Mühe darauf, sie zu verbergen, fordert die heutige Zeit von
uns doch stets schön, erfolgreich und makellos zu sein. Und
doch fühlen wir uns oft leer, ausgebrannt und kaputt.
Ich bin heute wieder so kaputt, klagt auch David mit
seinen Worten: Man
hat mich vergessen wie einen, der schon lange tot ist; wie ein
zerbrochenes Gefäß bin ich, das achtlos weggeworfen
wurde. (Psalm 31:13) Bei Seite geschoben und was nun,
David? David betet weiter: Ich aber,
HERR, vertraue dir. Du bist mein Gott, daran halte ich fest! Was
die Zeit auch bringen mag, es liegt in deiner Hand. Kann
Gottes Hand die Scherben unseres Lebens wieder zusammenfügen?
Kann sie, macht Er aber meist nicht. Er schafft etwas Neues aus
den Scherben, etwas Wunderbares, Unerwartetes. Was haben dich die
Scherben deines Lebens gelehrt? Ehrlich mit deinem Potential
umzugehen? Neu anzufangen, wo es aussichtslos scheint? Hast du
besondere Fähigkeiten an dir entdeckt oder wurden
Charaktereigenschaften an dir sichtbar, die vorher verborgen
waren?
Heute
ist Buß- und Bettag, ein Tag des Innehaltens,
der Umkehr und des Geheiltwerdens. Meine Frau und ich gerieten an
diesem Tag eher zufällig in einen ökumenischen
Gottesdienst, der in einer großen Kirche abgehalten wurde.
15 Leute hatten sich dort versammelt, um zu hören, was Gott,
was wir aus Lebensscherben machen können. Sehr ermutigend.
Schade, dass wir nur 15 Zuhörer waren. Gott helfe uns
heil zu werden und zu bleiben. Was die Zeit auch bringen mag,
es liegt in seiner Hand. (Psalm 31:15-16a) Gott sei Dank!
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