Impuls:
Umsonst
In unserer
Familie erzählen wir eine Geschichte: Mein Großvater,
der Opa Klein, ist einmal 12 km zu Fuß von seinem Zuhause
in der Wuppertaler Neckarstraße quer durch das Tal der
Wupper zum Atadösken gelaufen, weil dort die
Brötchen bei einem Bäcker 2 Pfennig billiger als üblich
waren. Als er meiner Großmutter stolz sein Schnäppchen
präsentierte, ernüchterte sie ihn mit der Bemerkung, er
solle mal nachrechnen, wie viel er von seinen Schuhsohlen dadurch
abgenutzt habe. Manche Eigenheiten eines Menschen sind wohl
erblich. Und obwohl ich ein sehr großzügiger Mensch
bin, reizt es mich gelegentlich, Qualität zum Spottpreis zu
erwerben. So konnte ich nicht widerstehen, im Versandhandel die
abgebildeten Uhren zu kaufen, nachdem ich vorher genau
recherchiert habe in Bezug auf Kinderarbeit, sozialer Ausbeutung
etc. Denn jede dieser Uhren kostet genau 1 Cent. Hinzu kommt
Porto zwischen 2,30 4,00 Euro. Richtig: 1 Cent! Die
können doch nichts taugen, da ist irgendwo ein Haken dabei,
dachte ich mir und beschloss, sie zu testen. Mindestens ein Jahr
sollten sie funktionieren und stets die genaue Zeit anzeigen. Und
obwohl sie fast nichts gekostet haben, kann ich heute
feststellen: Alle drei bisher getesteten Uhren sind einwandfrei
gelaufen. Also: Gutes muss nicht teuer sein. Aber empfinden
wir Teures nicht doch irgendwie als besser, vertrauenerweckender,
wirksamer? Im Fernsehen sagte ein Mann, er sei bereit, für
einen Impfstoff 200 Euro oder mehr aus eigener Tasche zu
bezahlen, wenn er ihm nur sein normales Leben vor
Corona zurückgeben könne. Ja, wir lassen uns unser
Leben gerne etwas kosten. Da sind wir nicht kleinlich. Schon gar
nicht, was unser Wohlbefinden angeht. Und nun entdecken wir
gerade ganz neu: Eine Garantie für ein gesundes,
erfolgreiches Leben gibt es nicht. Jesus setzt Prioritäten
anders. Ihm geht es nicht so sehr um das äußerliche
normale Leben, das uns so wichtig ist, sondern um das
Leben in uns. Haben wir Ruhe in uns, sind wir mit uns im Reinen?
Oder welches Virus bedrängt gerade unsere Seele, welches
Gift schadet unserem Herzen? Wenn wir uns nach einem gesunden
Seelenleben sehnen, fordert uns Jesus auf, zu ihm zu kommen und
von ihm zu empfangen, was dafür notwendig ist. Umsonst?? Das
taugt doch nicht! Doch, das taugt, das taugt sogar ganz
ausgezeichnet, denn er hat einen hohen Preis dafür bezahlt,
dass wir unseren Lebensdurst bei ihm umsonst stillen dürfen.
Das Problem liegt woanders. Wir müssen gehen und
trinken. Wann? Am besten heute, denn die Uhr tickt und die Zeit
läuft. Und das funktioniert? Ausprobieren kostet ja
nichts. Versuch es mal (wieder)! Wir wünschen allen
Lesern dazu weiterhin viel Mut und die zurzeit so wichtige
Geduld.
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