Impuls: Furcht

Neulich musste ich das Wasser unserer Heizung nachfüllen. Der Hahn dazu befindet sich ganz unten, fast auf dem Fußboden an einem 200l Warmwasserboiler. Am nächsten Morgen entdeckte ich darunter eine Wasserlache. Also Hahn fest zugedreht, Gefäß drunter, leider vergeblich, die Wasserlache bildete sich erneut. Nachts war ich unruhig. War das Gefäß schon wieder voll? Sollte ich es lieber ausleeren gehen? Was, wenn der Schaden größer würde, dann könnte das Wasser durch die Decke dringen und der Nachbarin unter uns auf den Kopf tropfen. Wer würde solchen Schaden bezahlen?
Morgens waren es aber nur zwei Tassen voll Wasser und ich holte den in der Nebenwohnung gerade arbeitenden Klempner. Der drehte eine Kappe aufs Ventil und sagte, wir sollten es 24 Stunden beobachten und wenn es dann immer noch leckt, würde er am nächsten Mittag das Ventil schnell auswechseln. Schnell auswechseln? Wie sollte das gehen bei dem Druck von 200 l Wasser? Meine Sorgen wuchsen: sollte ich vielleicht lieber das Wasser in kleinen Portionen ablassen und zum Waschbecken tragen? Oder mit einem Schlauch über die Treppe nach unten leiten, aber draußen war Frost und dann wäre eine riesige Rutschbahn vorm Haus. Und wie sollte der Mann überhaupt an den Hahn ganz unten am Boden, 15 cm neben der Waschmaschine kommen? Die Kammer ist doch viel zu eng, sollten wir sie lieber ausräumen? Sorgen über Sorgen vor der „großen Überschwemmung“ und was durch den Schaden alles auf uns zukommen würde.
Kurzum. Am nächsten Mittag klingelte es und der Klempner, bewaffnet mit Rohrzange und Lappen, sagte, er habe einige Minuten Zeit. Wie erstaunt war ich, dass er mich 7 min. später rief und sagte, alle wäre erledigt. Auf meine ungläubige Frage nach den 200l Wasser antwortete er, er sei doch ein Fachmann: Ventil lösen, abdrehen, Daumen drauf, neues Ventil vor den Daumen halten, Daumen weg, blitzschnell aufstecken , festdrehen. Eine halbe Tasse Wasser sei dabei ausgelaufen. Ich konnte es kaum glauben.

Warum hatte ich mir Sorgen gemacht, warum nachts schlecht geschlafen, den Kopf zergrübelt? Nichts davon wäre nötig gewesen. Furcht ist wie ein feuerspeiender Drache.
Ich denke, wir alle kennen diese eigentlich sinnlose Furcht, die immer größer wird, je mehr man über sie nachdenkt, dieses Wachliegen des Nachts, dieses Unwohlfühlen.
Die Jünger auf dem Schiff kannten diese Furcht auch. „Herr stört es dich gar nicht, dass wir umkommen?“ (Markus 4:38) Sie vergaßen, wie auch wir immer wieder, dass wir mit Jesus einen Fachmann an Bord haben, der sich in a l l e m auskennt! ER kann eine Gefahr einschätzen und weiß, was zu tun ist. Und schau ich in mein Leben zurück: nur ein Bruchteil dessen, was ich befürchtet habe, ist überhaupt Wirklichkeit geworden. Daher meine Bitte.: Herr, vertreibe unsere angesichts Deiner Mac
ht oft so sinnlose Furcht!