Gibt es einen Zufall? oder die Frage nach Gott


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Abgeschickt von Manuel H. am 29 April, 2001 um 14:23:09

Vor nun etwa anderthalb Jahren - im Dezember 1999 - war ich zu einer Weltanschauung gelangt, die mein ganzes bisheriges Weltbild erschütterte. Zunächst war es nur eine Frage nach der Existenz eines Zufalls gewesen, die sich aber letztendlich als vielleicht wichtigste Frage entpuppte, die sich ein Mensch stellen kann.
Die Hauptaussage war: die Zukunft steht schon fest! Das ließ mich stark an meiner Identität zweifeln...

Hier eine Kurzfassung meiner damaligen Theorie:
Wenn wir mit unseren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen alle Vorgänge auf der Welt als Reaktion auf vorhergehende Ereignisse erklären wollten - was unter peinlich genauer Betrachtung denkbar wäre - dann gäbe es wohl nichts unvorhersehbares mehr (soweit man die entsprechenden Faktoren kennt). Die Zukunft stünde fest wie die Vergangenheit, und die Zeit ließe alles wie nach einer Formel geschehen.

Aber entspricht dies der Realität? Wir sind doch mehr als Sklaven der Zeit, oder etwa nicht? Was ist mit dem "freien Denken"? Was ist mit dem Zufall? Und was ist mit Gott? Mit einem Male ist der grundlegende Teil vom "Sinn des Lebens" weggewischt! Wozu leben wir, wenn doch schon alles feststeht?

Über eine Woche hat mich damals diese Vorstellung gequält. Ich habe intensiv darüber nachgedacht und versucht, sie zu verstehen. Mit einigen Freunden und Mitschülern sprach ich darüber, aber zum einen Teil verstanden sie mich nicht, zum anderen Teil waren mir ihre Worte unverständlich.

Auch heute noch glaube ich daran, dass die Zukunft schon feststeht: schließlich gibt es ja auch nur eine Vergangenheit, die sie hinter sich lässt. Für uns Menschen aber erscheint die Zukunft noch ungewiss. Etwas hat sich also noch in meiner Einstellung geändert: ich glaube wieder an den Zufall, und damit noch fester an einen Gott! Ich habe eingesehen, dass es etwas gibt, was zu erklären jeder Wissenschaft entsagt. Es ist eben einfach da. Und hier denke ich ist Gott eine gute Alternative zum Wahnsinn. Wenn ich krampfhaft versuchen wollte, mein eigenes Sein - man mag es "Seele" nennen, also eben den entscheidenden Unterschied zwischen dem Menschen und einer bloßen Maschine - durch die Naturwissenschaften zu erklären, dann würde mich das wohl in den Wahnsinn führen, weil es dafür keine logische Erklärung zu geben scheint. Eine Suche nach etwas nicht vorhandenem also.

Für den Atheisten mag der Glaube an den Zufall und die Existenz des Unerklärbaren hinsichtlich des genannten Wahnsinns schon ausreichen, aber mit dem Glauben an Gott habe ich mir nicht nur diesen Wahnsinn erspart, sondern sogar noch einen Freund dazugewonnen, der mir die Hoffnung geschenkt hat; einen Freund, der mir zur Seite steht und mich moralisch unterstützt. Ich brauche gar nicht zu verstehen - das liegt wohl jenseits der menschlichen Vernunft! Gott zwängt sich nicht auf, weshalb ein jeder selbst entscheiden kann, wie weit er IHN in sein Leben aufnehmen will.

Man kann wohl nicht beweisen, dass es einen Gott gibt, ebensowenig wie sich seine Nicht-Existenz beweisen lässt. Aber wo bleibt der Sinn des Ganzen ohne ihn? Und was kommt nach dem Leben? Wer auf Gott vertraut, dem hilft ER; auch wenn ER sich nicht unmittelbar kenntlich macht, so ist ER doch jederzeit bei mir. Mit Gott kann man an eine Zukunft nach dem irdischen Leben glauben, wo ohne IHN das Nichts liegt.

Gott gibt also meinem Leben einen Sinn, wofür ich ihm ewig dankbar bin.



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